Das Braurecht war ein altes Privileg der Stadt
Über die Anfänge des Brauwesens in Uslar liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Dier Geschichtsschreiber gehen davon aus, dass das Braurecht bereits im 13. Jahrhundert in den Stadtprivilegien enthalten war. Der älteste bekannte, schriftliche Hinweis geht auf das Jahr 1585 zurück. Zu dieser Zeit waren die „Brauherren“, d.h. diejenigen Bürger Uslars, denen die Stadt das Braurecht verliehen hatte, in einer Art Gilde zusammengeschlossen.
Damals die erste und heute die einzige Brauerei
Bereits um das Jahr 1800 suchte ein Haffner, der aus dem Salzburgischen stammte, um das Recht nach, in Uslar ein gewerbliches Brauhaus zu errichten. Das Gesuch wurde abgelehnt, wahrscheinlich um eine Schmälerung der städtischen Einnahmen aus dem Brauwesen zu verhindern.
Erst dessen Enkel Wilhelm Haffner, ein gelernter Brauer, erhielt im Jahr 1867 – nach dem Zusammenbruch des Königshauses Hannover und nach Einführung der Gewerbefreiheit – diese Genehmigung. Gemeinsam mit seinem Schwiegervater eröffnete er am 14. Januar 1868 das Brauhaus „Auf der Graft“ – im Zentrum der Stadt hinter dem alten Rathaus. Er legte damit den Grundstein für die Sollinger Bergbräu.
Die Philosophie
Heute wird die Brauerei durch den Geschäftsführer Jörg Tietz erfolgreich weitergeführt. Moderne Technik kommt dort zum Einsatz, wo sie der Qualitätssicherung dient und den Menschen die Arbeit erleichtert. Was sich aber nicht geändert hat ist die Philosophie, nach der heute noch genauso gearbeitet wird wie damals: Bierbrauen nach guter handwerklicher Art in Fortführung der alten Tradition der Brauherren zu Uslar.
Getreu dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 werden alle Bierspezialitäten von Bergbräu nur aus sorgfältig ausgesuchten Rohstoffen gebraut. Das weiche kristallklare Quellwasser aus dem Solling wird zum Brauen naturbelassen verwendet. Während der lange3n Lagerung von ca. 6 Wochen reift dann der feine Geschmack heran, den Kenner so schätzen.