Bier ABC

A

Alkoholgehalt
Der Alkoholgehalt ist der Anteil des reinen Alkohols an der Gesamtmenge eines Gemisches.Der Alkoholgehalt eines Bieres hängt mit dem Gehalt der Stammwürze zusammen, aber auch mit der Reife- bzw. Gärzeit des Bieres.Die Volumenkonzentration wird in der Einheit Volumenprozent (% vol.) angegeben. Der Alkoholgehalt der bekanntesten Biersorten liegt bei um die 5 % vol. Die bei Genießern so beliebten Craft-Biere, wie zum Beispiel India Pale Ales (IPAs) enthalten aber in der Regel deutlich mehr Alkohol. Starkbiere können sogar 10 % vol. und mehr haben.In Deutschland gibt es die Vorschrift, dass der Gehalt an Volumenalkohol immer auf dem Etikett der Bierflasche angegeben sein muss.
Alphasäure
Die Alphasäure ist der wichtigste Bestandteil des Hopfens neben den Aromaölen. Verschiedene Hopfensorten haben verschiedene Gehalte an Alphasäuren. Unterschieden wird in Bitterhopfen mit mehr als 10% und Aromahopfen mit weniger als 10% Alphasäuregehalt.
Anstellen
Unter Anstellen versteht man die Hinzugabe der Hefe zur Würze, um den Gärprozess einzuleiten. Die Hefezugabe heißt in Fachkreisen auch Anstellwürze.
Anstich
Die hohe Kunst beim Fassanstich besteht darin, das Fass bestenfalls mit einem Stich zu öffnen. Der Zapfhahn wird mit Hilfe eines Schlegels in ein mit Bier gefülltes Holzfass geschlagen, wobei möglichst wenig Bier verspritzen sollte.
Aromahopfen
Aromahopfen sind besonders aromatische Hopfensorten, die verstärkt für die Herstellung von Craft Beer verwendet werden. Da Aromahopfen einen eher geringen Anteil an Bitterstoffen besitzen, muss beim Brauprozess in Relation zum Bitterhopfen eine größere Menge an Hopfen verwendet werden. Aromahopfen enthalten wertvolle ätherische Öle, die zum Beispiel an Zitrusfrüchte, Kräuter oder Honig erinnern. Da der Aromahopfen im Anbau komplexer ist und somit auch seltener, kostet er deutlich mehr als klassisches Sorten. Verschieden entwickelte und gezüchtete Aromahopfen werden dazu verwendet, den Biergeschmack noch facettenreicher zu machen.
Ausstoß
Unter Ausstoß einer Brauerei wird ihre verkaufte Menge an Bier innerhalb eines Jahres verstanden. Meist gemessen in Hektoliter (hl).Kleinbrauereien stellen bis zu 50.000 Hektoliter Bier im Jahr her; Großbrauereien produzieren mehr als 250.000 Hektoliter. Brauereien mit sehr geringem Ausstoß werden auch als Mikrobrauereien bezeichnet. Laut Deutschem Brauer-Bund sind von den rund 1.400 Brauereien in Deutschland etwa die Hälfte Mikrobrauereien mit einem Jahresausstoß von bis zu 1.000 Hektolitern.

B

Bierart
Es wird beim Bier in 2 Arten unterschieden: Obergärige und untergärige Biere. Das bedeutet, dass das Bier entweder mit obergäriger oder mit untergäriger Hefe gebraut wird.
Bierbörse
Die Bierbörse gibt es seit 1987 und findet jährlich im Leverkusener Stadtteil Opladen statt. Die Bierbörse wurde als Alternative zu klassischen Weinfesten ins Leben gerufen. Mittlerweile gibt es die Bierbörse in über 20 Städten. Die einzelnen Anbieter haben insgesamt bis zu 1000 verschiedene Biersorten aus der ganzen Welt im Angebot. Die Bierbörsen gehören europaweit zu den ersten Open Air Veranstaltungen, welche im Franchisesystem betrieben werden.
Bierbrunnen
1954 hatte der westfälische Brauherr Ernst-Ludwig Barre die Idee, einen Bierbrunnen aufzustellen und einmal im Jahr Freibier an die Bevölkerung auszuschenken. Das wurde dann in die Tat umgesetzt und mit der Stadt Lübbecke beurkundet. Noch heute findet Mitte August in Lübbecke zum Gedenken an den Brauereigründer das Bierbrunnen-Fest statt. Dort sprudelt dann von 11 bis 18 Uhr kostenlos für jedermann Barre-Bier aus dem Bierbrunnen.
Bierdeckel
Die Bierdeckel wurden Ende des 19. Jahrhunderts in Dresden erfunden und auf das Bierglas gelegt. Dadurch sollte das Bier frisch bleiben und vor Insekten schützen. Erst später legte man sie unter das Glas, wo sie hauptsächlich das Kondenswasser, das sich durch die warme Umgebungsluft an der Außenseite des kalten Bierglases bildet, aufsaugen sollen, damit es nicht tropft.Runde Bierdeckel haben bei uns standardmäßig einen Durchmesser von 107 Millimeter und wiegen zwischen 5g und 10g.
Biergarten
Der Biergarten ist eine gastronomische Einrichtung im Freien. Entstanden sind Biergärten im 19. Jahrhundert in München. Früher gab es auch die Bezeichnung "auf dem Bierkeller", da das untergärige Bier nur bei kalten Temperaturen gebraut werden konnte, streute man Kies und pflanzte Kastanien, um die Temperatur des Kellers niedrig zu halten.Ganz typisch für einen traditionellen bayrischen Biergarten ist natürlich der Ausschank von Bier sowie das Recht des Gastes, unter Schatten spendenden Kastanien seine Speisen selbst mitzubringen.
Biergattung
Biergattungen sind die in Deutschland verwendete gültige steuerrechtliche Untergliederung, die an der Stammwürze festgemacht wird. Man unterscheidet in:Leichtbier/ Einfachbier: von 1,5 bis 6,9 % Grad Plato (0,5 bis 3 Vol. Alk.)Schankbier: ab 7 bis 10,9 % Grad Plato (3 bis 4,5 Vol. Alk.)Vollbier: ab 11 bis 15,9 % Grad Plato (4,5 bis 5,5 Vol. Alk.)Starkbier: ab 16 bzw. über 18% Grad Plato (mehr als 6 Vol. Alk.)Sogenannte "Lückenbiere " sind alle Biere, die zwischen den alten, vor 1993 gültigen Einteilungen liegen (0 - 2,5 %; 5-7 %; 8-11%; 14-16% Grad Plato). Diese Biere durften früher nicht gebraut werden. Erst durch die neue Biersteuerregelung, bei der direkt die Stammwürze entscheidend ist, dürfen auch diese gebraut werden. Die Lücken zwischen den einzelnen Biergattungen waren beabsichtigt, damit jedes Bier eindeutig zuordenbar ist.Vor 1993 galten folgende Werte:Einfachbier 2,0 bis 5,5 % Grad PlatoSchankbier 7,0 bis 8,0 % Grad PlatoVollbier 11,0 bis 14,0 % Grad PlatoStarkbier mehr als 16,0 % Grad PlatoAber es gibt auch eine Biergattung, die nicht nach der Stammwürze kategorisiert wird. Die sogenannten "Biermischgetränke", die mit Fruchtsäften oder anderen Erfrischungsgetränken gemischt werden.
Bierkasten
Der Bierkasten ist einfaches Transportmittel für Bierflaschen. Der Bierkasten war früher aus Holz oder Metall, heute werden die Kästen aus Kunststoff hergestellt. Aufgebaut sind die heutigen Bierkästen so, dass man sie übereinander stapeln kann. Die Maße der gängisten Bierkästen sind in der Regel 40cm x 30cm.
Biermischgetränk
Biermischgetränke werden aus Bier und Erfrischungsgetränken (oft Limonaden) oder anderen Zusätzen gemischt. Das bekannteste Biermischgetränk ist das "Radler". Auch die Berliner Weisse mit einem Schuss Himbeer- oder Waldmeistersirup ist ein klassisches Biermischgetränk. Bis Ende 1992 war es Auflage, dass die Mischung "vor den Augen des Gastes” entstehen musste. Erst seit der Änderung des Biersteuergesetzes 1993 ist es den deutschen Brauereien erlaubt, Biermischgetränke direkt herzustellen und in Flaschen abzufüllen.
Biersommelier
Der Ausbildungsweg zum Biersommelier ist einzigartig in Europa. Es geht um die Vermittlung von Bierwissen auf höchstem wissenschaftlichen Niveau.Bei über 150 Bierstilen weltweit ist es für den geneigten Biertrinker nicht immer einfach, das passende Getränk zu finden. So hat sich in den letzten Jahren diese Weiterbildung für Bierkenner, Brauer und Interessierte etabliert, die das Thema Bier und Bierkultur in den Mittelpunkt stellt. Geprüfte Biersommeliers können sowohl den Gast als auch den Gastronomen beraten, denn sie sind unter anderem Experten darin, den Gast über die Herstellung aufzuklären als auch das richtige Bier zu finden.
Bierstein
Von Bierstein spricht man bei kalkhaltige Ablagerungen beim Brauvorgang in Kesseln und Rohren. Er besteht vor allem aus Calciumoxalat und ist oft schwer zu entdecken. Der Bierstein bietet einen sehr guten Nährboden für Lactobazillen. Dagegen hilft nur eine radikal saure Reinigung. Eine alkalische Reinigung des Gärbehälters ist früher oder später unbedingt nötig.
Biersteuer
Die Biersteuer ist eine Verbrauchsteuer. In Deutschland wird die Biersteuer durch die Zollverwaltung erhobenDie Höhe der Biersteuer richtet sich nach dem Stammwürzegehalt des Bieres und der Jahresproduktion der einzelnen Brauerei. Der Stammwürzegehalt wird in Grad Plato gemessen. Der Regelsteuersatz beträgt pro Hektoliter 0,787 Euro je Grad Plato. Über die Biersteuermengenstaffel bekommen Brauereien mit einer Gesamtjahreserzeugung von weniger als 200.000 Hektoliter einen ermäßigten Steuersatz.Alkoholfreies Bier (bis 0,5 Vol. Alk.) unterliegt allerdings nicht der Biersteuer. Auch Haus- und Hobbybrauer dürfen bis zu einer Menge von zwei Hektolitern im Kalenderjahr Bier selbst brauen, ohne dass sie hierfür eine Biersteuer bezahlen müssen.
Bierstil
"Ein Bier bitte" - das ist dann wohl ein Pils, Helles oder Weißbier… Weit gefehlt: Das ist nur ein winziger Bruchteil aller 150 Bierstile.Die Bierlandschaft ist riesig und sehr abwechslungsreich – vom Pils, dem nach wie vor beliebtesten Bierstil der Deutschen, über das Altbier in Düsseldorf, das Kölsch in Köln, die unterschiedlichen dunklen Biere in Franken und das Weißbier in Bayern bis zum fast blickdichten Schwarzbier in Sachsen.Die Vielfalt hat in den letzten Jahren extrem zugenommen. Auch Biertrinker hier in Deutschland haben inzwischen eine große Auswahl an Bieren wie India Pale Ale, Porter oder Stouts.Der Begriff Bierstil wird benutzt, um sich international zu verständigen, ohne den jeweiligen Marken- oder Sortennamen verwenden zu müssen. Die Beschreibung des Bierstils ist dabei eine Verallgemeinerung, da doch jedes einzelne Bier seinen eigenen Charakter hat.Es lohnt sich jedenfalls mal über den "Pilsglasrand" zu schauen, um die Bierwelt in seiner Vielfalt kennen zu lernen.
Bierzeltgarnitur
Die Bierzeltgarnitur besteht aus drei Teilen: dem Biertisch und zwei Bierbänken. Die Beine lassen sich jeweils einklappen und ermöglichen so den einfachen Transport. Eine komplette Bierzeltgarnitur bietet Platz für ca. 10 Personen und ist sehr platzsparend.
Blume
Die Schaumkrone eines frisch gezapften oder eingeschenkten Bieres.Sie besteht aus einem Gemisch von Kohlensäure, Eiweiß und Flüssigkeit. Wir sind eine der wenigen Nationen, die die Blume lieben. In anderen Ländern wird sie häufig mit einem Bierabstreifer entfernt.In England zum Beispiel wird ein Pint-Glas in der Regel randvoll serviert. Da ist kein Platz mehr für Schaum.
Blutalkoholgehalt
Der Blutalkoholgehalt wird in Promille angegeben. Der Promille-Wert gibt an, wieviel Alkohol im Blut ist. Bis das Maximum an Alkohol im Blut aufgenommen wird, vergeht ca. eine Stunde.Erst nach zwei Stunden nach der ersten Aufnahme wird im Schnitt 0,1 Promille pro Stunde wieder abgebautDer Blutalkoholgehalt kann mit einer Blutprobe gemessen oder aus dem Ergebnis einer Atemalkoholbestimmung geschätzt werden.
Bodensatz
Nicht filtrierte Biere, wie Hefeweizen, weisen oft einen Hefe-Bodensatz auf, den man ins Glas mit einschenken oder abgießen kann. Klarfiltirerte Biere dürfen keinen Bodensatz aufweisen.
Brauerei
"Der Ort des Geschehens" - also da, wo das Bier gebraut wird. Als Brauerei bezeichnet man aber auch das Unternehmen, in dem das Bier herstellt und vertrieben wird. In Deutschland unterscheidet man zwischen Großbrauereien, Kleinbrauereien und Hausbrauereien. Hierzulande gibt es knapp 1.350 Brauereien, in denen rund 7.000 Biermarken gebraut werden.
Braumeister
Die Brauwirtschaft gehört zu den wichtigsten Zweigen in der Lebensmittelbranche.Die genaue Berufsbezeichnung des staatlich anerkannten Ausbildungsberufs lautet in Deutschland Brauer und Mälzer. Braumeister sind Lebensmitteltechniker mit dem Spezialgebiet des Bierbrauens. Im Allgemeinen beträgt die Ausbildungszeit drei Jahre. Nach der Ausbildung steht Brauern/Brauerinnen die Welt offen. Denn wegen der Qualität des deutschen Bieres und des hohen technischen Standards der Brauereien sind in Deutschland ausgebildete Brauer und Brauerinnen begehrte Experten in der ganzen Welt.
Brauwasser
Ein Glas Bier besteht zu 90 Prozent aus Wasser. Damit ist Wasser ist die Hauptzutat von Bier. An das Brauwasser werden hohe Ansprüche gestellt. Die Qualität und Beschaffenheit des Brauwassers haben einen erheblichen Einfluss auf den Geschmack des fertigen Bieres. Es muss geschmacklich einwandfrei sein sowie geruchslos, klar und frei von bierschädlichen Organismen.Jede Region hat ein anderes Wasser, mit anderen Wasserhärten. Je nach Biersorte bietet sich ein härteres oder weicheres Wasser an. Entscheidend für die Brauerei ist nicht die Gesamthärte des Wassers, sondern die Restalkalität (RA). Heutzutage ist es üblich, dass das Wasser vor dem Brauen aufbereitet wird. Das Brauwasser wird in seiner Zusammensetzung optimiert, um die geschmackstypische Biersorte zu erhalten. Dies ist vor allem wichtig, damit das konstante Geschmackserlebnis des jeweiligen Bieres sichergestellt werden kann.
Bügelverschluss
Erfunden wurde der Bügelverschluss von dem Berliner Carl Dietrich. Der Bügelverschluss ist ein in der Mitte durchbohrter Stopfen aus Zinnguss, den ein schirmförmiges Stück Gummi umgibt. Er wird hauptsächlich zum Verschließen von Getränkeflaschen, die aufgrund ihres Kohlensäuregehaltes unter Druck stehen, benutzt. Das Öffnen und Verschließen kann beliebig oft von Hand erfolgen.Da die Flaschen damals heiß begehrt waren, kam es zu einer Flächenknappheit. Erst das 1911 eingeführte Pfandrecht entschärfte die Situation.

C

Craft-Bier
Wörtlich übersetzt heißt Craft Bier (Craft-Beer) "handwerklich gemachtes Bier". Handwerklich im Sinne von "da schleppt der Brauer die Malzsäcke und rührt mit seinem Holzpaddel in der Maische rum" ist es nicht.Ihren Ursprung hat die Craft-Bier-Bewegung in den USA. Entstanden ist CRAFT als Gegenbewegung zu industriell gebrautem Bier. Die handwerkliche Zubereitung von Bieren mit besonderen Aromen findet immer mehr Anhänger.Es gibt allerdings kein stichhaltiges Kriterium, mit dem man Craft-Bier sicher vom "herkömmlichen" Bier unterscheiden kann. Craft-Biere sind besser als kreative oder hochwertige Biere zu beschreiben. Oftmals geben Brauereien ihren Neuschöpfungen kreative Namen wie beispielsweise Genuss-Bier, Sommelier-Bier oder Kreativ-Bier.Die Craft-Beer-Revolution bringt nicht nur internationale Bierstile wie Pale Ale, IPA, Porter, Stout und Lambic in die deutschen Regale, sondern auch alte, seltene, fast ausgestorbene Bierstile wie die Gose oder das Adambier. Aber auch ein gut gemachtes Märzen, Kölsch oder Alt zum Beispiel kann sehr wohl die Idee von Craft-Bieren reflektieren.Zusammenfassend: Es schmeckt - es hat Geschmack! Ein Hauptmerkmal von Craft Bieren ist, dass sie sich trauen in eine bestimmte Richtung zu schmecken. Das muss nicht immer jedem gefallen, aber selten wird man nach einem Schluck Craft-Bier sagen: "Hm, schmeckt jetzt irgendwie nach gar nichts."

D

Darre
Die Darre ist Einrichtung zum Trocknen von Lebensmitteln und Gebrauchsgütern mit Hilfe von Hitze. Sie besteht aus einem engmaschigen Drahtgeflecht, auf der das Grünmalz aufgeschichtet wird. Von unten durchströmt heiße Luft von über 70°C das Malz und entzieht die Feuchtigkeit. Dadurch wird es lagerfähig und das typische Malzaroma entsteht.
Deutsche Brauerbund
Der Deutsche Brauerbund wurde im Juli 1871 in Dresden gegründet. Der Brauerbund hat den Zweck, die gemeinsamen Interessen der Brauwirtschaft in Deutschland zu fördern und wahrzunehmen. Eine weitere wichtige Aufgabe vom Brauerbund ist es, dafür zu sorgen, dass der Ruf des deutschen Bieres so gut bleibt wie er ist, ihn zu fördern sowie sich für den Erhalt des Reinheitsgebotes einzusetzen.
Diacetyl
Diacetyl ist ein Stoffwechselprodukt der Hefe, das während der Gärung entsteht. Geringe Mengen an Diacetyl sind daher in allen Bieren enthalten und können bis ca. 120 μg/​l je nach Bierstil erwünscht sein. In geringer Konzentration rundet Diacetyl den Geschmack des Bieres ab und sorgt für Vollmundigkeit.Entsteht jedoch zu viel Diacetyl bzw. wird es nicht in ausreichendem Maß abgebaut, bekommt das Bier einen Geschmack, der an ranzige Butter erinnert und im fertigen, abgefüllten Bier als Fehlgeschmack gilt.

E

EBC
EBC steht für "European Brewery Convention", von der diese Skala festgelegt wurde. Es handelt sich um eine Einheit, mit der die Farbstärke von Bier bestimmt wird. Somit gilt: je höher der Wert, desto dunkler das Bier. Genauer gesagt wird angegeben, wie viel Licht vom Bier eines bestimmten Stammwürzegehalts absorbiert wird.Auch die Färbekraft von Braumalz wird in EBC angegeben. Hier wird bestimmt, welche Farbstärke bei einem bestimmten Stammwürzegehalt mit dem betreffenden Malz erreicht werden kann. Allerdings hängt die Farbstärke des fertigen Bieres neben Malzfarbe und Stammwürzegehalt noch von weiteren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Würzebereitung, dem PH-Wert oder auch dem Gärverlauf.
Einfachbier
Die deutsche steuerrechtlichtliche Gliederung richtet sich nach dem Stammwürzegehalt des Bieres. Als Einfachbier gelten Biere mit einer Stammwürze von 1,5 bis 6,9 Grad Plato und geringem Alkoholgehalt von 0,5% bis 1,5%. Einfachbiere sind heute kaum noch am Markt.
Einmaischen
Einmaischen bedeutet, dass der Schrot mit dem Wasser vermischt wird. Malzbestandteile werden mit Wasser in unterschiedlichen Temperaturstufen gelöst, wodurch Extraktstoffe gewonnen werden, die für die Qualität des Bieres entscheidend sind.

F

Fass
Das Bierfass ist ein bauchiges Gefäß aus Holz oder Metall, in dem das Bier aufbewahrt und transportiert werden kann.
Fassgereift
Ebenso wie Whiskey und Wein kann auch Bier in Fässern reifen. Das Holzfass war damals das bevorzugte Lagerungsgefäß des Brauers, bevor das Metall-Fass immer mehr genutzt wurde. Ein fassgereiftes Bier wird heute in alten Cognac-, Whiskey-, Sherry- oder Rumfässer abgefüllt. Deswegen werden für die Fassreifung eher mächtige Bierstile, wie Stouts, Barley Wines oder Doppelböcke verwendet.Fassgereifte Biere halten sich oft viele Jahre und entwickeln, ebenso wie Wein, während der Lagerung ein besonders komplexes Aroma.
Filtrieren
Die Mehrzahl der industriell erzeugten Biere werden nach der Lagerung gefiltert. Hier werden Hopfenharze, Hefezellen und bierschädlichen Bakterien entfernt. Durch die Filtration entsteht ein klares, keimfreies Bier.
Flaschengärung
Die Flaschengärung ist ein Verfahren, bei dem ein Teil des Gärvorgangs in der Flasche stattfindet. Meist wird bei obergärigen Bierstilen die Flaschengärung angewendet. Dabei wird dem Jungbier, nach der eigentlichen Bierherstellung, Hefe und die so genannte Speise als Kohlenhydratquelle zugefügt und direkt in Flaschen gefüllt.Vor allem bei kleinen Brauereien wird das Bier häufig noch ohne Kohlensäure abgefüllt. Erst in der abgeschlossenen Flasche baut sich bei der Vergärung des übrigen Zuckers die Kohlensäure auf. Durch die Flaschengärung wird die Kohlensäure im Bier feiner gebunden. Die Reste der Hefe bleiben in der Flasche, wie z. B. beim Hefeweizen.
Freibier
Freibier bezeichnet den kostenlosen Ausschank von (meist) Fassbier. Freibier gibt es häufig bei offiziellen Feiern bzw. Festlichkeiten zu Jubiläen. Häufig wird mit der Freibierankündigung versucht, den Publikumszustrom zu Veranstaltungen zu steigern. Auch Brauereien werben oft mit Freibier, wenn ein neues Bier vorgestellt wird.
Fuselöle
Fuselöle entstehen bei der alkoholischen Gärung als Nebenprodukte des Hefestoffwechsels und dienen dem Bier als Geschmacks- und Aromaträger.Weizenbier hat höhere Konzentrationen an Fuselölen als Pils. Weizenbier ist ein obergäriges Bier, das mit obergäriger Hefe hergestellt wird, Pils hingegen mit untergäriger Hefe. Die obergärige Hefe steigt im Verlauf der Gärung nach oben, die untergärige Hefe setzt sich am Boden des Gärfasses ab. Da Fuselöle Stoffwechselprodukte der Hefe sind, die bei warmer Gärung vermehrt entstehen, enthalten obergärige Biere mehr Fuselöle als untergärige. Zwar sind Fuselöle meist nur in kleinen Mengen vorhanden, so haben sie dennoch eine große Wirkung. Die Leber wandelt sie beim Abbau in Giftstoffe um, die für typische Katersymptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit sorgen.

G

Gärung
Bei der Gärung verwandelt die Hefe den Malzzucker in Alkohol und Kohlendioxid. Die Hefe benötigt zur Vermehrung Sauerstoff. Dies ist das einzige Mal während der gesamten Bierherstellung, dass eine Zufuhr von Sauerstoff gezielt erfolgt. Beim Bier ist der Ausgangsstoff Stärke (meist Getreide), die in einem ersten Schritt in Zucker aufgespalten wird. Das heute beim Bierbrauen häufigste Verfahren zur so gennannten "Verzuckerung" der Stärke ist, dass zunächst durch Mälzen Enzyme im Braugetreide aktiviert werden. Diese werden dann beim Maischen in Malzzucker gespalten. Beim Zubereiten der Würze wird der Zucker gelöst. Die abgekühlte Würze wird mit Hefe versetzt und dadurch zum Gären gebracht. Dabei wird der Malzzucker von der jeweiligen Brauhefe zu Ethanol und Kohlenstoffdioxid abgebaut. Die Gärung erfolgt bei untergärigem Bier bei 5–9 °C und bei obergärigem Bier bei 20 °C. Je nach Stammwürzgehalt dauert dies ca. 7 Tage.
Gerste
Gerste gehört zu den ältesten Getreidesorten der Menschheit.Gerste ist zudem eine der vier Bestandteile des Deutschen Reinheitsgebotes. Sommergerste ist wegen ihres niedrigen Eiweißgehaltes zum Brauen sehr gute geeignet. Sie wird durch Keimen und Darren in Malz umgewandelt und erst dann zum Bierbrauen verwendet.
Grad Plato
Grad Plato (°P) ist die Einheit, mit der die Stammwürze gemessen wird. Benannt ist die Maßeinheit Grad Plato nach dem deutschen Chemiker Fritz Plato.Bei 20 °C entspricht 1 °P genau 1 g Extrakt pro 100 g Anstellwürze.Liegt etwa die Stammwürze bei einem Pils bei 11 Prozent, so enthält es 89 Prozent Wasser. Der gleichbleibende Gehalt an Stammwürze ist entscheidend für den Charakter des Bieres. So können Brauereien durch das Messen des Extraktgehalts eine gleichbleibende Qualität gewährleisten.
Grünmalz
Wenn die Gerste angefeuchtet wird, beginnt sie zu keimen. Dieser Mälzvorgang leitet die Umwandlung in Stärke ein. Hierbei entsteht das Grünmalz. Durch anschließendes Trocknen in der Darre wird dann das Braumalz bzw. Darrmalz gewonnen.

H

Hallertau
Hallertau oder auch "Hopfenland" liegt in der Mitte Bayerns und besitzt das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt. Hier werden ca. 86 % der deutschen Hopfenernte produziert. Bis zu sieben Meter ragen die aufgebauten Hopfengerüste in den Himmel. In Hallertau gibt es unter anderem viele Brauereien, die die unterschiedlichsten Spezialitäten brauen.
Hefe
Hefen sind einzellige Sprosspilze und vermehren sich durch Teilung. In der Bierherstellung unterscheidet man zwischen untergäriger und obergäriger Hefe. Die Hefe bringt die Bierwürze zur Gärung, wobei obergärige Hefe nach oben steigt und untergärige Hefe sinkt.Auch auf die Bestimmung des Alkoholgehaltes übt die Hefe direkten Einfluss aus. Die Hefe arbeitet nach einer "inneren Uhr" und stoppt den Gärprozess von ganz allein, wenn der Gerstensaft hochprozentig zu werden droht.
Herkules
Herkules ist eine sehr ertragreiche Hopfensorte mit sehr hohen α-Säure-Werten. Herkules ist seit 2005 auf dem Markt. Ein Verkauf ist nur mit einer Genehmigung für den professionellen Anbau erlaubt. Diese Hopfensorte verleiht dem Bier eine harmonische Bittere. Lediglich im Antrunk ist die Hopfenwürze im Vergleich zu den übrigen Eindrücken leicht hervorgehoben, ansonsten sind die Aromaeindrücke sehr ausgeglichen.Informationen: Alphasäuregehalt 16,1%; Ölgehalt 1,6-2,4ml / 100gr
Hopfen
Bier ohne Hopfen- für einen echten Bierkenner nichts... Er macht schließlich den etwas bitteren Geschmack des Getränkes aus.Hopfen ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Hanfgewächse. Die bekannteste Gattung ist der Echte Hopfen, der zum Bierbrauen verwendet wird.
Hopfenpallets
Bei der Herstellung von Hopfenpellets werden die Hopfendolden vermahlen, gepresst und anschließend luftdicht verpackt, damit kein Aroma verloren geht und der Hopfen seine Inhaltsstoffe behält. Heutzutage ist die gängigste Art des Hopfens in Pellet-Form, denn Hopfenpellets lassen sich einfach und genau dosieren. Die Verwendung von Hopfenpellets anstatt von Rohhopfen hat keine Auswirkung auf die Qualität des Bieres.
Hopfenstopfen
Mit Hopfenstopfen (auch Kalthopfung genannt) wird im Rahmen des Bierbrauens eine Hopfengabe bezeichnet, die erst nach der Hauptgärung erfolgt. Normalerweise wird der Hopfen beim Bierbrauen während des Kochvorgangs oder direkt im Anschluss während der Abkühlphase hinzugegeben. Der Vorteil des Hopfenstopfens ist, die aromatischen Öle des Hopfens zu lösen, ohne dass der Hopfen dabei Bitterstoffe abgibt. Es werden für das Hopfenstopfen besonders gern Aromahopfensorten verwendet. Ein weiterer Vorteil des Hopfenstopfens ist, dass der durch die Gärung entstehende Alkohol die Hopfenaromen extrahiert. Ein bekannter Bierstil bei dem das Hopfenstopfen häufig angewandt wird ist das India Pale Ale.

I

IBU-Wert
IBU steht für "International Bitterness Units". Der IBU-Wert gibt den Bitterstoffgehalt eines Bieres an und wird ausschließlich durch den beim Brauen verwendeten Hopfen bestimmt. Es werden die sogenannten isomerisierenden Alphasäuren des Hopfens beschrieben, die sich durch die Hitzeentwicklung beim Würzekochen lösen und die je nach Hopfensorte und Zugabezeitpunkt unterschiedliche Mengen an Bitterstoffen freisetzen.Prinzipiell gilt, je höher der IBU Wert ist, desto bitterer ist das Bier. Jedoch sinkt der geschmackliche Bitterkeitseindruck mit steigendem Malzanteil, so dass schwerere Biere einen höheren IBU Wert für gleiche Bitterkeit benötigen.

J

Jungbier
Wenn die Hauptgärung abgeschlossen ist, wird das geschmacklich noch nicht ausgereifte Bier als Jungbier bezeichnet. Erst durch die Lagerung bzw. Nachgärung wird das Bier bekömmlicher und reift im Geschmack. Das Jungbier wird in der Regel vier bis sechs Wochen gelagert, bevor es abgefüllt wird.

K

Kältetrübung
Die meisten Biere sind bei Zimmertemperatur klar. Wenn Proteine und Tannine im Bier gelöst sind, bilden sich aufgrund warmer Temperaturen keine Trübungspartikel. Kühlt das Bier jedoch ab (unter 5°C), reagieren diese Bestandteile so miteinander, dass sie sich zu größeren Partikeln verbinden und das Bier optisch trüben.
Köbes
Als Köbes wird seit etwa 200 Jahren ein Kellner bezeichnet, der in Brauhäusern in Köln, Bonn, Düsseldorf oder Krefeld Bier serviert. Er trägt er eine blaue Schürze aus Leinen und eine aus Leder umgeschnallte Geldtasche. Der Köbes und seine Art zu servieren gehören zur typisch rheinischen Brauhauskultur. Wenn ein Bierglas leer ist, stellt der Köbes ohne Bestellung ein neues Glas hin, es sei denn, der Gast legt einen Bierdeckel auf das Glas und signalisiert, dass er zahlen will.
Kohlensäure
Beim Gärprozess wandelt die Hefe den Malzzucker in Alkohol und Kohlensäure um. Ohne Kohlensäure keine Blume - die im Bier gelöste Kohlensäure ist in erster Linie verantwortlich für die Entstehung des Bierschaumes. Dem Bier muss keine zusätzliche Kohlensäure zugesetzt werden, denn die beim Gärprozess entstehende Kohlensäure reicht im Allgemeinen aus. Beim Abfüllen wird allerdings CO2 verwendet, um zu verhindern, dass das Bier mit dem Luftsauerstoff in Kontakt kommt und vorzeitig ausgast. Aber auch für den Geschmack ist die Kohlensäure sehr wichtig, denn sie sorgt für ein erfrischendes Trinkgefühl.
Kölsch-Konvention
Die Kölsch-Konvention regelt, welches Bier sich Kölsch nennen darf und welche Wettbewerbsregeln für die Kölsch-Brauer gelten. Kölsch brauen darf also nicht jeder.Diese Regeln wurden am 31. Mai bzw. 5. Juni 1985 vom Bundeskartellamt genehmigt und daraufhin im Bundesanzeiger veröffentlicht.Die Kölsch-Konvention wurde von 24 Brauereien unterzeichnet.
Kronkorken
Erfunden wurde der Kronkorken 1892 von dem Amerikaner William Painter. Als dieser für diesen Verschluss von Flaschen ein Patent anmeldete, ahnte er nicht, das ihm damit einen Durchbruch in der Bierwelt gelang.Der Kronkorken ist ein kreisförmiges Blechstück, dessen Rand kronenförmig gebogen und mit einer Dichtungs-Einlage aus Polyethylen versehen wird. Anfänglich hatte ein "richtiger Kronenkorken" 24 Zacken, heute sind es nur noch 21. Zum Öffnen der Flasche ist meist ein Flaschenöffner nötig. Bei einigen Flaschen lässt sich der Kronkorken auch per Hand wie bei einem Schraubverschluss öffnen.
Kühlschiff
Es handelt sich um ein flaches Gefäß mit großer Oberfläche, in dem die heiße Würze abkühlt. Die Würze verteilt sich auf die große Oberfläche. Während einer Verweilzeit von ca. 60 Minuten setzt sich der Heißtrub ab. Je länger die Verweildauer, desto besser der Kühl- und Kläreffekt. Jedoch steigt bei längerer Dauer auch die Infektionsgefahr durch Hefen oder Bakterien. Deswegen wird heute kaum noch mit Kühlschiffen gearbeitet.

L

Läutern
Am Ende des Maischprozesses hat man ein wässriges Gemisch von gelösten und ungelösten Stoffen. Diese müssen beim Läutern voneinander getrennt werden.Man erhält somit den flüssigen Brauextrakt, woraus später das Bier entstehen soll.Zweck des Läuterns ist es also, die festen Bestandteile möglichst vollständig mithilfe von Sieben zurückzuhalten.
Lückenbier
Lückenbiere waren Biere, die zwischen den alten, vor 1993 gültigen Einteilungen des Stammwürzegehaltes lagen (0–2,5 %; 5–7 %; 8–11 %; 14–16 %). Lückenbiere durften früher nicht gebraut werden. Erst durch die neue Biersteuerregelung, bei der der direkte Stammwürzegehalt maßgeblich ist, dürfen "Lückenbiere" gebraut werden.
Lupulin
Für den Brauer ist nur die Dolde der weiblichen Hopfenpflanze von Interesse. Die Dolde selbst besteht aus dem Stiel und den Blättern, die auf der Innenseite unzählige kleine, klebrige Kügelchen, das Lupulin, enthalten.Dieses Lupulin ist der wertvollste Bestandteil des Hopfens und Träger des Aromas und der Bittere.

M

Maischen
Nach dem Mälzen kommt das Maischen: Der Brauer mischt das geschrotete Malz mit dem Brauwasser. Während des Maischens lösen sich die im Malz enthaltenen Enzyme und spalten die langen, unlöslichen Stärkemoleküle in kürzere Zuckermoleküle auf. Um den Prozess zu beschleunigen, erhitzt der Brauer die Maischpfanne langsam. Bei diesem Produktionsschritt wird der Geschmack des späteren Biers stark beeinflusst.
Malz
Um Gerste und Weizen zum Brauen zu verwenden, werden sie in Braumalz umgewandelt. Die Körner werden zum Keimen gebracht und dann auf der Darre getrocknet. Durch die Keimung wird eine Umwandlung der Stärke in Malzzucker eingeleitet. Viele Malzsorten kann man anhand ihrer Farbe leicht voneinander unterscheiden. Das hellste Malz ist das "Pilsner" Malz, etwas dunkler sind Wiener und Münchner Malze. Röstmalze hingegen sind fast schwarz.Abhängig vom Bierstil wird die "Schüttung" gewählt, also die Malzmischung für einen Sud.
Maß
Ein Maßkrug ist eine bestimmte Art eines Bierkruges. Er fasst das Volumen von genau einem Liter (im 19. Jahrhundert entsprach ein Maß 1,069 Liter). Wenn in Bayern "eine Maß" verlangt wird, ist es selbstverständlich, dass es sich um ein Maß Helles handelt oder auf bestimmten Festen wie dem Oktoberfest um Märzenbier.

N

Naturtrüb
Als naturtrüb bezeichnet man Biere, aus denen die Hefe und andere Trübstoffe nicht herausgefiltert werden.Naturtrübe Biere sind unter andem Kellerbiere oder Zwickelbiere und Hefeweizen. Es sind Biere, die noch Bierhefe, Eiweißstoffe und weitere Geschmacksträger enthalten und daher meist vollmundig sind.

O

Obergärig
Als obergärig werden Biere bezeichnet, die mit obergäriger Hefe hergestellt sind. Hierzu gehören unter anderem Alt, Kölsch, Weizenbier und Berliner Weisse. Die Hefezellen steigen hoch und setzen sich bei der Gärung auf der Bieroberfläche ab. Die Gärung erfolgt bei etwa 15-20 Grad Celsius. Obergäriges Bier war bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts das meisterzeugte Bier.
Oktoberfest
"O'zapft is!" Ein Ausspruch, der auch den meisten Nicht-Bayern bekannt ist und das größte Volksfest der Welt eröffnet.In 2017 kamen 6,2 Millionen Gäste und tranken 7,5 Millionen Maß Bier.Und weil das Oktoberfest ein Münchner Fest ist, darf das Oktoberfestbier nur von den sechs Münchner Brauereien gebraut und verkauft werden.Augustiner Bräu braut ein helles Bier mit 6,0 Prozent Alkoholgehalt.Die Brauerei Hacker-Pschorr hat ihr Märzen mit 5,8 Prozent Alkohol.Von der Spaten Brauerei kommt das Bier mit 5,9 Volumen Prozent.Löwenbräu braut ein Oktoberfestbier, das 6,1 Prozent Alkohol aufweist.Das Hofbräu Festbier hat satte 6,3 Prozent Alkohol.Das Paulaner Bier für das Oktoberfest wird mit 6,0 Prozent Alkohol gebraut.Das letzte Bier wird übringns immer um 22.30 Uhr in den Oktoberfestzelten ausgeschenkt.

P

Pichen
Zur Verhinderung, dass Sauerstoff in das Fass eintritt oder ungewollt Kohlensäure entweicht, werden die Poren und Fugen von Holzfässern mit Pech verschlossen. Durch die glatte Oberfläche wird auch die Reinigung des Fasses erleichtert.
Pilsen
Pilsen ist die viertgrößte Stadt in Tschechien. Der bayrische Braumeister Josef Groll wurde nach Pilsen zitiert, um dort ein untergäriges Bier zu brauen. Er wird als Urheber der weltberühmten so genannten Pilsner Brauart bezeichnet. Das Pilsner Urquell setzte neue Maßstäbe und wurde überall kopiert und ist heute noch der beliebteste Bierstil der Deutschen.

R

Reinheitsgebot
Seit Einführung des Reinheitsgebotes am 23. April 1516 ist deutsches Bier ein 100-prozentiges Naturprodukt. An diesem Tag erließen die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. ein Gesetz, das über Jahrhunderte seine Bedeutung erhalten hat. Es wurde festgelegt, dass zur Herstellung des Bieres nur Gerste, Hopfen und Wasser verwendet werden dürften. Von der Rolle der Hefe wusste man damals noch nichts. Sinn des Reinheitsgebotes war es, dass die damaligen Brauer nicht aus Profitsucht minderwertiges Bier herstellten und verkauften. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass die hochwertigen Getreide Weizen und Roggen nur zum Backen von Brot verwendet wurden.Deutsches Bier muss laut Gesetz auch heute noch ausschließlich aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser hergestellt werden, ohne künstliche Aromastoffe oder sonstiges aus dem Chemiekasten. Das Reinheitsgebot ist die älteste und noch immer gültige Gesetzgebung für Lebensmittel.
Rezenz
Unter Rezenz (Spritzigkeit) versteht man das "Prickeln" auf der Zunge beim Trinken eines Bieres. Dieses Prickeln sollte bis zum Ende des Trunkes anhalten. Ein Bier, das nicht mehr prickelt, schmeckt eher schal. Die Rezenz ist abhängig vom Säuregehalt (ph-Wert) und vom Kohlensäure-Gehalt des Bieres.

S

Schalander
Den Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter einer Brauerei nannte man Schalander. Heute wird auch der Schankraum oder Bierverkostungsraum einer Brauerei so genannt.
Schankbier
Biere mit einem Stammwürzegehalt zwischen 7 und 10,9 Grad Plato fallen in die steuerliche Kategorie Schankbiere.
Schüttung
Als Schüttung bezeichnet man die für einen Sud benötigte Menge an geschrotetem Malz.
Sieben-Minuten-Pils
Ein Mythos – denn bedauerlicherweise zeigt die Praxis des Bierausschanks, dass ein Sieben-Minuten-Pils schal ist. Leider hält der Glaube an das Sieben-Minuten-Pils nach wie vor an. Bei einer ordentlich eingestellten Schankanlage sollte es möglich sein, innerhalb von 90 Sekunden ein optimales Bier zu zapfen.
Spontangärig
Spontangärige Biere werden ohne den Zusatz von Hefe produziert. Die Spontangärung basiert einzig und allein darauf, dass Hefepartikel aus der Luft eingefangen werden. Daher wird das Bier auch offen vergärt. Dies ist die älteste Art, die Gärung in Gang zu bringen. Ein klassisches Bier, das spontan vergoren wird, ist das Lambic.
Stacheln
Mit heißer Flamme, glühendem Eisen und einem eiskalten Bier faszinieren Sie jeden Gast. Beim Bierstacheln wird ein längliches Eisen (Bierstachel) mit einem Bunsenbrenner auf ca. 600 Grad erhitzt und für ca. 2-5 Sekunden in ein eiskaltes dunkles Bier mit viel Restzucker getaucht. Durch die Hitze karamellisiert der Restzucker und es bildet sich ein warmer, cremiger Schaum. Das kühle Bier, das sich lediglich um ca. 1-3 Grad erwärmt hat, kann dann durch den feinporigen warmen Schaum getrunken werden. Tipp: Zügig trinken, bevor der Schaum abkühlt und wieder zusammenfällt.
Stammwürze
Jedes Bier braucht "Nährstoffe"! Stammwürze ist demnach ein wichtiger Begriff im Reich des Bierbrauens.Die Stammwürze bezeichnet den Nährstoffgehalt oder auch Dichtegrad eines Bieres noch vor dem Einsetzen des Gärungsprozesses.Gemessen wird in Grad Plato. Eine Stammwürze von 15 Grad Plato bedeutet, dass 100 Gramm Würze 15 Gramm feste Bestandteile (Malzzucker, Eiweiß, Vitamine und Aromastoffe) enthalten. Der Stammwürzegehalt gibt dem Biertrinker nicht nur eine Orientierung hinsichtlich der im Bier enthaltenen Nährstoffdichte, er ist zudem der Haupteinflussfaktor auf den Alkoholgehalt.Grob geschätzt entsteht aus 3 % Stammwürze 1% Alkohol im Bier. Die Stammwürze wird mit Hilfe der Hefe etwa jeweils zu einem Drittel in Alkohol und Kohlensäure vergoren. Das letzte Drittel der Stammwürze verbleibt als unvergärbarer Restextrakt.Die Einteilung der Biere gemäß ihrem Stammwürzegehalt in Biergattungen ist in Deutschland, zusammen mit der Brauereigröße, die Grundlage für die erhobene Biersteuer.
Starkbier
Biere mit einem Stammwürzegehalt von über 16 Grad Plato werden steuerlich als Starkbiere klassifiziert. Starkbiere haben einen Alkoholgehalt von mindestens 6,5%.

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Tag des Bieres
Der Tag des Deutschen Bieres findet jährlich am 23. April statt, dem Jahrestag an dem das bayrische Reinheitsgebot erlassen wurde. Die bayerischen Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. erließen es am Tag des Heiligen Georg, dem Schutzpatron der Brauer. Es besagt: in unser Bier gehört nur Wasser, Hopfen und Gerste (die Hefe wurde erst erwähnt, als man in der Lage war, diese herzustellen).
Tettnanger
Der Tettnanger Aromahopfen wird hauptsächlich in der Gegend um Tettnang bei Friedrichshafen am Bodensee angebaut. Er wird hauptsächlich zum Brauen von Pils, Lambic, Kölsch, Alt- und Lagerbieren verwendet. Die Aromenbeschreibung für den Tettnanger Hopfen bewegen sich im Spektrum blumig, zitrusartig, fruchtig, johannisbeerartig, süßlich und würzig. Seine weltweite Reputation verdankt der Tettnanger Hopfen seinen ätherischen Ölen, die sich aus über 300 verschiedenen Komponenten zusammensetzen. Informationen: Alphasäuregehalt 3,2-3,8%; Ölgehalt 0,5-0,9ml / 100gr
Treber
Als Treber bezeichnet man die Rückstände des Malzes, die nach dem Abfließen der Würze im Läuterbottich zurück bleiben. Ob frisch oder getrocknet, werden die Treber als nahrhaftes Futter in der Viehhaltung verwendet.

U

Untergärig
Als untergärig werden Biere bezeichnet, die mit untergäriger Hefe hergestellt sind. Hierzu zählen z.B. Pils, Export, Bock, Doppelbock, Hell, Märzen und Lager. Da der Gärungsprozess bei Temperaturen von 4 bis 9 Grad Celsius erfolgt, kennt man diese Brauart erst seit der Erfindung der Kältemaschine, also seit 1876.

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Verkostung
Natürlich möchte man beim Anblick eines frischen Bieres meistens schnell den Durst löschen. Aber es lohnt sich, sich den Inhalt des Glases mal genauer anzuschauen und auch den Duft des Bieres in die Nase aufzunehmen. Erst dann wird der erste Schluck getrunken.Folgendes ist bei der Bierverkostung zu beachten: Die VorbereitungDie Biere möglichst bei einer Temperatur und aus einheitlichen Gläsern verkosten. Als Snack wird Weißbrot gereicht. Das stillt den kleinen Hunger und dient der Geschmacksneutralisierung.AussehenDas Auge liefert optische Eindrücke, wie z.B. Bierfarbe und -klarheit und Schaumkonsistenz, die bestimmte Erwartungen an Geruch und Geschmack auslösen.GeruchRund 400.000 Riechzellen leiten mehrere tausend Geruchseindrücke der Aromastoffe im Bier an das Gehirn zur Unterscheidung weiter. Die Nase wird ins Glas gehalten und in kurzen Atemzügen wird der Duft aufgenommen. Wichtig: nicht wieder ins Glas ausatmen.GeschmackBeim Geschmack werden vier Phasen unterschieden: der Antrunk (erster Geschmackseindruck), die Rezenz (Frischeeindruck des Bieres), das Mundgefühl (die Bittere) und der Nachtrunk (Abgang am Gaumen).Genießen Sie den Antrunk bewusst. Durch Ein- und Ausatmen strömen die unterschiedlichsten Aromen in die Nase. Die Rezenz empfinden wir aufgrund der Kohlensäure und jenen Inhaltsstoffen, die meist vom Hopfen, manchmal auch vom Malz stammen.Ausschlaggebend für das Mundgefühl eines Bieres ist die Harmonie zwischen Hopfen und Malz. Jeder Bierstil hat seine definierte "Bittere", die in Bittereinheiten (BE) angegeben wird.Der Abgang gehört zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen eines Bieres. Er sollte einerseits der krönende Abschluss sein und andererseits auch ein Eigenleben besitzen.
Vollbier
Unter die steuerliche Biergattung Vollbier fallen Biere mit einem Stammwürzegehalt zwischen 11,0 und 15,9 Grad Plato. Die meisten der heute bekannten Biermarken fallen in diese Kategorie.
Vollmundigkeit
Vollmundigkeit beschreibt die Intensität der Summe aller Geschmackseindrücke des Bieres. Grundlage für eine Vollmundigkeit ist die Höhe des Stammwürzegehaltes. Demnach kann man auch sagen: Je höherprozentiger das Bier ist, desto vollmundiger schmeckt es.

W

Willibecher
Der Willibecher entstand aus der Not heraus. Er ist nach seinem Erfinder Willi Steinmeier benannt, der in der Nachkriegszeit diesen standfesten, aber aus sehr dünnem Glas bestehenden Becher entwickelte - denn Glas war knapp. Der Willibecher wurde von fast allen Brauereien in der Bundesrepublik Deutschland als Standard-Bierglas übernommen und ist bis heute das meistproduzierte Bierglasmodell. Dieses Glas wird noch immer bis zu zehn Millionen Mal pro Jahr verkauft.

Z

Zwickel
Früher zapfte der Braumeister aus den Fässern, in welchen sich das Jungbier befand, mittels des Zwickels (Probenahmehahn) Proben des Bieres ab, um seine Entwicklung beurteilen zu können. Das Zwickelbier ist Jungbier, das sich noch in der Reifung befindet.