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Wikipedia Eintrag für Pößneck


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WappenDeutschlandkarte
Pößneck
Deutschlandkarte, Position der Stadt Pößneck hervorgehoben

Koordinaten: 50° 42′ N, 11° 36′ O

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis:Saale-Orla-Kreis
Höhe:220 m ü. NHN
Fläche:24,43 km2
Einwohner:11.697 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:479 Einwohner je km2
Postleitzahl:07381
Vorwahl:03647
Kfz-Kennzeichen:SOK, LBS, PN, SCZ
Gemeindeschlüssel:16 0 75 085
Stadtgliederung:Kernstadt; 5 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Neustädter Straße 1
07381 Pößneck
Website:www.poessneck.de
Bürgermeister:Michael Modde
Lage der Stadt Pößneck im Saale-Orla-Kreis
Bad LobensteinBodelwitzDittersdorfDittersdorfDittersdorfDöbritzDreitzschEßbachGefellGerodaKeilaGörkwitzGöschitzGössitzGrobengereuthHirschberg (Saale)GertewitzKirschkauKospodaKrölpaLangenorlaLausnitzLemnitzLöhmaMiesitzMittelpöllnitzMoßbachMoxaNeundorf (bei Schleiz)Neustadt an der OrlaNeustadt an der OrlaNimritzOberoppurgOettersdorfOppurgPaskaPeuschenPlothenPörmitzPößneckQuaschwitzRanisRemptendorfRosendorfRosenthal am RennsteigSaalburg-EbersdorfSchleizSchmieritzSchmordaSchöndorfSeislaSolkwitzTannaTegauTömmelsdorfTriptisVolkmannsdorfWeiraWernburgWilhelmsdorf (Saale)WurzbachZiegenrückThüringenKarte
Über dieses Bild
Ehemalige Industriebauten auf dem Gelände der Landesgartenschau
Gründerzeithaus im Stadtzentrum

Pößneck ist die größte Stadt im Saale-Orla-Kreis im Freistaat Thüringen. In der Landesplanung ist sie als Mittelzentrum eingestuft.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pößneck befindet sich in der Orlasenke, einem Tal zwischen dem Thüringer Holzland im Norden und dem Oberland mit den Saalestauseen im Süden. Durch die Stadt fließt der Bach Kotschau, der nordöstlich des Stadtgebietes in die Orla mündet. Die Orla selbst berührt von Neustadt an der Orla kommend das Stadtgebiet, um von dort nach Norden zu fließen und in Orlamünde in die Saale zu münden.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsteile sind Jüdewein (urkundliche Ersterwähnung: Dezember 1074), Köstitz (1350), Schlettwein (Dezember 1074), Öpitz (30. September 1381) und Schweinitz (Dezember 1074).[2]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Direkt angrenzende Gemeinden sind Bodelwitz, Döbritz, Krölpa, Langenorla, Oppurg, Ranis und Wernburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung fand Pößneck 1252 in einer Saalfelder Klosterurkunde. Als Stadt wurde es zum ersten Mal 1324 bezeichnet. In diesem Jahr wurde Pößneck von Friedrich, dem wettinischen Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen, dem Grafen von Schwarzburg als Lehen übergeben. Vor 1348 wurde ein Karmeliterkloster gegründet. 1424 fiel Pößneck wieder an das Haus Wettin zurück. Durch Stadtschreiber wurde 1474 eine umfangreiche Sammlung von Schöffensprüchen angelegt, sie gestattet Einblicke in die Gerichtspraxis und Rechtsprechung der Wettiner im 15. Jahrhundert. 1485 wurde Pößneck durch die Leipziger Teilung der wettinischen Lande der ernestinischen Linie zugeschlagen. 1525 beteiligten sich die Bürger am Bauernkrieg. Seit 1572 gehörte die Stadt zu Sachsen-Coburg, seit 1640 zu Sachsen-Altenburg, seit 1672 zu Sachsen-Gotha und seit 1682 zu Sachsen-Saalfeld. 1826 kam Pößneck zum Herzogtum Sachsen-Meiningen, bei dem es bis zur Gründung des Landes Thüringen am 1. Mai 1920 verblieb.

Zwischen 1795 und 1823 machte Goethe auf seinen Reisen in die böhmischen Bäder Karlsbad und Marienbad 18 mal in Pößneck Station.

Als wirtschaftliche Grundlage der Stadt galt nach dem bereits im Mittelalter bedeutenden Gerberhandwerk die Textilfabrikation. Im Pestjahr 1625 verstarben alle 60 Tuchmachermeister, ein enormer wirtschaftlichen Schaden, neben den Zerstörungen und Bedrückungen des Dreißigjährigen Krieges. Die nachfolgenden Tuchmachermeister hielten bis zur französischen Besatzungszeit an den althergebrachten Handwerksbestimmungen und Webtechniken fest. Zur Förderung der Textilproduktion wurde von der Regierung 1818 ein Wollmarkt in Pößneck genehmigt. Zwei junge Pößnecker Webermeister, Zoeth und Elsholz, hatten während ihrer Wanderjahre im sächsischen Großenhain modernste Webstühle und Verfahren kennengelernt und begannen 1825, verbesserte Webstühle in ihren Werkstätten zu verwenden. Die Entrüstung der anderen Weber war enorm und endete in einem Gewaltakt mit Maschinenstürmerei, man befürchtete den Ausbruch eines Weberaufstandes. Ein Hauptproblem des Pößnecker Webergewerbes bildete der durch die Kleinstaaterei bedingte lokale Absatz seiner Waren, durch Schutzzölle wurden Absatzmärkte in Norddeutschland und Übersee verhindert. Die Pößnecker Textilkaufleute Mittelhäuser und Schmidt übernahmen mit der Gründung des Deutschen Zollvereins den Export der Pößnecker Textilwaren, Hauptabsatzgebiete wurden die Schweiz, Österreich-Ungarn und die skandinavischen Länder. Die Pößnecker Weber spezialisierten sich auf die Fertigung von hochwertigem Flanelltuch, nach dem Produktionsvolumen folgten gefärbte und bedruckte Stoffe. Der Textildruck war 1734 durch eine landesherrliche Genehmigung für eine private Tuchfärberei den Färberzünften der Stadt faktisch entrissen worden, die Zunftmeister protestierten und klagten vergeblich. Ab 1862 begann in Pößneck durch die Einführung der Gewerbefreiheit der industrielle Aufschwung. Die einst mächtige Tuchmacherinnung wurde 1863 aufgelöst. Tuchmacher und Gerber gründeten Fabriken und führten meist auf Kredit finanzierte Dampfmaschinen als moderne Antriebskraft ein. Pößneck entwickelte sich bald zur bedeutendsten Industriestadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen. Im Kriegsjahr 1871 wurden in Pößneck 14 große Textilfabriken gezählt, die Arbeitsangebote hatte die Verdopplung der Stadtbevölkerung und einen Bauboom in den Vorstädten zur Folge. Diese Entwicklung wurde durch den Bau der Eisenbahnstrecken durch die Stadt 1871 (Strecke Gera – Saalfeld) und 1889 (Strecke Pößneck–Orlamünde(-Jena)) zusätzlich gefördert. Der immense wirtschaftliche Aufschwung führte auch zu erheblichen Umweltproblemen (siehe auch: Gewässerbelastung von Orla und Kotschau während der Industrialisierung).

Im Jahr 1891 fand in Pößneck der Gründungskongress der Deutschen Textilarbeitergewerkschaft statt. Die Blütezeit der Pößnecker Textilfabriken ging erst mit der massenhaften Verbreitung der Baumwolltextilien, die preiswerter angeboten wurden, zu Ende. 1924 streikten die Pößnecker Textilarbeiter um den Achtstundentag.

Die Entstehung der Pößnecker Porzellanmanufaktur geht auf einen vermögenden Hofbeamten Conta zurück, er ließ Tafeln und figürliches Zierporzellan als Luxuswaren produzieren und setzte hohe Ansprüche an die Qualität der Ware. Contas Fabrik wuchs rasch und hatte in der Blütezeit 400 Mitarbeiter, man belieferte Mitte des 19. Jahrhunderts auch die sachsen-meiningischen Spielwarenhersteller mit Miniaturporzellan und Puppenköpfen. 1853 trat die Eberleinsche Porzellanmanufaktur erstmals in Erscheinung, die aus einer Werkstatt hervorgegangene Manufaktur war auf Vasen und Puppenköpfe spezialisiert. Beide Porzellanmanufakturen benötigten Kartonagen und hölzerne Verpackungskisten sowie Holzwolle, daher entstanden entsprechende Zulieferbetriebe.

Der namhafte Süßwarenhersteller Berggold geht auf ein vom Pößnecker Süßwarenhändler Robert Berger gegründetes Unternehmen zurück, das zunächst Zuckerwaren und Bonbons herstellte. Der Hauptumsatz des Unternehmens wurde mit Kakao und Schokolade erzielt, auch mit der Herstellung von Zitronat und Orangeat konnte das Unternehmen schon im 19. Jahrhundert eine weitere Produktionslinie eröffnen. 1888 wurde es Hoflieferant des Herzogshauses Sachsen-Meiningen.

Während des Zweiten Weltkriegs waren ausländische Arbeitskräfte aus den besetzten Ländern im Zwangsarbeitslager L der REIMAHG bei der Ortschaft Schweinitz am Orlatalhang untergebracht, die in Kahla und auf dem Kamsdorf-Könitzer Erzfeld für die Rüstungsproduktion Zwangsarbeit verrichten mussten. Außerdem arbeiteten 127 Zwangsarbeitskräfte bei den Firmen Bergner & Weißer, Maihak und Schroth. Auf dem Ehrenfriedhof an der Rudolf-Diesel-Straße (ein NS-Opfer unter den Zeugen Jehovas) wird an 33 Opfer der Zwangsarbeit aus der Sowjetunion sowie an elf KZ-Häftlinge aus Buchenwald erinnert, die beim Todesmarsch im April 1945 von SS-Mannschaften ermordet wurden. An der Einmündung der Jenaer Straße in die Neustädter Straße erinnert ein 1985 errichteter Todesmarsch-Gedenkstein an alle 67 Opfer aus dem Pößnecker Raum. Ein weiterer Gedenkstein auf dem oberen Friedhof wurde für fünf umgekommene Militärinternierte aus Italien errichtet.[3]

Vom 8. bis 10. April 1945 war Pößneck das Ziel von US-amerikanischen Luftangriffen (USAAF), bei denen 58 Menschen starben.[4]

Der 1891 in Pößneck gegründete Vogel-Verlag mit seiner Großdruckerei wurde nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht und wurde Parteibetrieb der SED. Als VOB Grafischer Großbetrieb Karl-Marx-Werk wurde der Betrieb zum größten Buchhersteller der DDR.

Im Jahre 1952 wurde Pößneck Kreisstadt des neu gegründeten Kreises Pößneck und blieb es bis zur Eingliederung in den neu gebildeten Saale-Orla-Kreis im Jahre 1994. 1958 kam im Stadtteil Schlettwein ein jüngerbronzezeitlicher Depotfund mit drei Bronzetassen zutage, aber erst 1964 wurde der urgeschichtliche Fund von G. Möbius erkannt.[5]

Am Abend des 22. Oktober 1969 versammelten sich auf dem Pößnecker Marktplatz über 200 Jugendliche, um gegen die von der SED-Kreisleitung angeordnete Polizeiaktion zu demonstrieren, bei der zuvor in mehreren Orten des Kreises Pößneck langhaarige Jugendliche aufgegriffen und anschließend unter Zwang wegen zu langer Haare zu Frisören gebracht worden waren. In der Folge kam es zu heftigen Diskussionen in der Bevölkerung mit SED-Funktionären, da man die im Artikel 19 der DDR-Verfassung ausgewiesenen Bürgerrechte verletzt sah.[6]

Am 16. September 1979 flohen die Familien Strelzyk und Wetzel aus Pößneck mit einem selbstgenähten Heißluftballon nachts über die innerdeutsche Grenze, siehe Ballonflucht.

Im Jahre 1983 wurden in der Stadt Teile der Außenaufnahmen des bekannten DDR-Kinderfilms Moritz in der Litfaßsäule gedreht. Im Jahre 2000 war Pößneck Veranstaltungsort der ersten Thüringer Landesgartenschau. In jenem Jahr fusionierten die Stadtwerke Jena und Pößneck zu den Stadtwerken Energie Jena-Pößneck.

In der jüngeren Vergangenheit machte Pößneck immer wieder Schlagzeilen durch rechtsextremistische Aktivitäten in der Stadt. So kaufte der Rechtsextremist Jürgen Rieger 2003 das Schützenhaus in Pößneck für 360.000 Euro im Namen der Wilhelm Tietjen Stiftung, um dort eine Tagungsstätte einzurichten. Im April 2005 fand der Landesparteitag der NPD in Pößneck statt. Michael Regener, Sänger der Neonazi-Band Landser, gab dort sein Abschiedskonzert vor dem Verbüßen einer mehrjährigen Haftstrafe. Der Rechtsextremist Sascha Jörg Schüler wohnte 2005 einige Monate in Pößneck. Die rechtsextremen Umtriebe führten zu Protesten in der Bevölkerung. Auch durch den Widerstand und die Aufklärung eines Aktionsbündnisses entschied sich die Stadt schließlich, das Schützenhaus zurückzukaufen. Dieser Kauf wurde am 16. Juni 2011 für 180.000 Euro durch den Stadtrat bestätigt.[7] Das Schützenhaus wurde 2012 an die städtische Tochtergesellschaft Stadtmarketing Pößneck GmbH übertragen. Bis Ende 2016 sollte es saniert werden und dann wieder als Veranstaltungsobjekt zur Verfügung stehen.[8] Im Februar 2017 wurde es schließlich eröffnet und steht seitdem als Veranstaltungszentrum zur Verfügung.

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel Ort der Vielfalt.

Das neue Pößnecker Stadtbad wurde im Oktober 2013 eröffnet. Das Hauptgebäude des Staatlichen Gymnasiums „Am Weißen Turm“ nahm nach einer mehrjährigen Sanierung den Schulbetrieb 2014 wieder auf. Im Juni 2015 war Pößneck Ausrichter des Thüringentages. 123.000 Menschen feierten unter dem Motto „Viele Seiten: Pößneck“ drei Tage in der Stadt. Im gleichen Jahr öffnete das neue „Museum642 – Pößnecker Stadtgeschichte“, welches 2017 den Thüringer Denkmalschutzpreis erhielt. Von Juni bis September 2018 fand die thüringenweite Ausstellung „Erlebnis Industriekultur – Innovatives Thüringen seit 1800“ in der Pößnecker Shedhalle statt, in welcher mehr als 500 Schauobjekte bewundert werden konnten. Pößneck bewarb sich gemeinsam mit den Städten Neustadt an der Orla und Triptis als Ausrichter für die Thüringer Landesgartenschau 2028.[9]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1892 wurde (Jüdewein), 1919 (Köstitz), 1923 (Schlettwein), 1945 (Öpitz) und 1965 (Schweinitz) eingemeindet.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1833 bis 1984

  • 1833: 3.424
  • 1925: 14.625
  • 1946: 20.247 1
  • 1950: 20.196 2
  • 1960: 19.587
  • 1981: 18.442
  • 1984: 18.045

1994 bis 1999

  • 1994: 15.697
  • 1995: 15.381
  • 1996: 15.149
  • 1997: 14.854
  • 1998: 14.746
  • 1999: 14.565

2000 bis 2005

  • 2000: 14.341
  • 2001: 14.135
  • 2002: 13.954
  • 2003: 13.790
  • 2004: 13.673
  • 2005: 13.446

2006 bis 2011

  • 2006: 13.344
  • 2007: 13.217
  • 2008: 13.080
  • 2009: 12.972
  • 2010: 12.882
  • 2011: 12.351

2012 bis 2017

  • 2012: 12.272
  • 2013: 12.214
  • 2014: 12.072
  • 2015: 12.148
  • 2016: 12.117
  • 2017: 11.981

ab 2018

  • 2018: 11.924
  • 2019: 11.842
  • 2020: 11.697
Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik

1 29. Oktober
2 31. August

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtrat und Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtrat der Stadt Pößneck besteht aus 24 Mitgliedern und dem Bürgermeister. Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 54,0 % zu folgendem Ergebnis:[10]

Rathaus am Markt
Partei / ListeSitzeStimmenanteil
Freie Demokratische Partei/Freie Wähler (FDP/FW)832,2 %
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)414,7 %
Alternative für Deutschland313,6 %
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)209,6 %
Bürgerinitiative für Recht und Sicherheit Orla e. V. (BIRSO)/UBV209,1 %
Die Linke208,7 %
Freiwillige Feuerwehr Pößneck 1858 e. V. (FFP 1858 e. V.)105,4 %
Bündnis 90/Die Grünen104,8 %
Soziale Initiative Pößneck (SIP)101,8 %

Bürgermeister ist Michael Modde (FDP/Freie Wähler). Er wurde am 15. April 2018 im ersten Wahlgang bei einer Wahlbeteiligung von 39,1 % mit 91,4 % der gültigen Stimmen gewählt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Blau ein rotgekrönter goldener Löwe mit roter Zunge und Bewehrung.“

Pößneck führt den schwarzburgischen Löwen in seinem Wappen, seitdem am 13. Juli 1324 Markgraf Friedrich II. der Ernsthafte von Meißen den Grafen Heinrich von Schwarzburg und dessen Sohn Günther mit Peznik, Stat und Hus belehnt hat.[11]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mosbach in Baden-Württemberg
  • Forchheim in Bayern
  • Château-Thierry in Frankreich
  • Bytom Odrzański in Polen
Markt mit Brunnen und Stadtkirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gottesackerkirche
Schillerbank
Bank zum Gedenken an Gustav Ortleb

Das Pößnecker Rathaus gehört zu den schönsten spätgotischen Rathäusern Thüringens mit seiner überdachten Freitreppe im Stil der Frührenaissance. Erbaut wurde es von 1478 bis 1499. Mit dem Bau der Freitreppe wurde es 1531 endgültig vollendet. Heute befindet sich im Rathausgebäude der Sitz des Bürgermeisters, des Standesamtes und des Fachbereiches Kultur der Stadtverwaltung.

Weitere sehenswerte Bauwerke und Denkmäler sind:

  • Marktplatz mit Marktbrunnen
  • gotische Stadtkirche St. Bartholomäus (Ende 14. Jh. bis 1454/1488)
  • Teile der ehemaligen Stadtbefestigung mit Weißem Turm (Aussichtsturm) und Glockenturm
  • Gottesackerkirche
  • das bereits 1906 im Gelände des Stadtfriedhofs erbaute Krematorium
  • zahlreiche Fabrikantenvillen, erbaut zwischen etwa 1850 und 1930[12]
  • restaurierte Industriebauten mit Shedhalle auf dem Gelände der Landesgartenschau
  • Bilke (Vorratskeller)
  • Gänsediebbrunnen
  • Museum642 (Klosterplatz 2–4) mit Stadtinformation (eröffnet am 28. November 2015) mit Resten eines im Gebäude integrierten mittelalterlichen Wohnturmes des 13./14. Jh. (am Klosterplatz 2).[13]
  • Bauten des Architekten Heinrich Tessenow: Siedlung Am Gries/Karl-Liebknecht-Straße; Siedlung Am Gruneberg; Siedlung Neustädter Straße/Saalbahnstraße[14]

Südlich von Pößneck und östlich der Altenburg befinden sich in einem kleinen Waldstück zwei vom Verschönerungsverein Pößneck errichtete Bänke:

„Dem Andenken Schillers zum 9. Mai 1905“ und „Seinem langjährigen verdienten Vorsitzenden Herrn Rektor Gustav Ortleb in Dankbarkeit gewidmet vom Verschönerungsverein Pössneck 1919“

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolgreichster Verein der Stadt ist der Fußballverein VfB Pößneck, der von der Saison 2002/03 an 8 Jahre in der Fußball-Oberliga Nordost (Staffel Süd) spielte, dann aber in die sechstklassige Thüringenliga, in der folgenden Saison 2010/11 in die siebtklassige Landesklasse abstieg und in der Saison 2011/12 den nächsten Abstieg in die Kreisoberliga hinnehmen musste. Weitere Sportvereine sind der TSV 1858 Pößneck und der SV Fortuna Pößneck, die mehrere Abteilungen mit verschiedenen Sportarten besitzen, sowie der Tauchclub TC submarin Pößneck e.V. Am 12. April 2017 fusionierten die drei Sportvereine TSV 1858 Pößneck e.V., SV Fortuna Pößneck und SV Empor Pößneck zum 1. SV Pößneck e.V.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pößneck war Ausrichter des 15. Thüringentages vom 26.–28. Juni 2015 unter dem Motto „Viele Seiten: Pößneck!“. Als Höhepunkt fand am 28. Juni 2015 ein großer Festumzug statt. Jan Josef Liefers und Chris de Burgh waren die Stars beim großen Samstagabendkonzert im Lutschgenpark am 27. Juni 2015.[15]

In Pößneck fand mehrere Jahre die Mitteldeutsche Buchmesse statt. Sie wurde ausgerichtet vom Verein Pößneck attraktiver e.V. und fand letztmals vom 3. bis 6. Juni 2016 in der Shedhalle auf dem Viehmarkt statt. Im Vorfeld der Messe konnten sich Hobbyautoren an einem Schreibwettbewerb beteiligen. Die Messe richtete sich hauptsächlich an Selbstverleger oder kleine und mittlere Verlage.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pößneck ist ein bedeutender Standort der Buchherstellung. Vor der Wende produzierte der Graphische Großbetrieb den Großteil der in der DDR hergestellten Bücher, heute ist die Firma GGP Media, eine Tochter des Bertelsmann-Konzerns, präsent und hat seit den 1990er Jahren immer wieder große Investitionen getätigt. Mit etwa 1100 Mitarbeitern gehörte das Unternehmen 2011 zu den 25 größten in Thüringen.[16] Daneben gibt es die Firma Berggold/Heinerle, die seit 1876 Pralinen und Süßwaren herstellt, und die mittelständische Rosenbrauerei Pößneck.

Vor dem Zusammenbruch der DDR (sog. Wende) war Pößneck mit dem VEB Rotasym ein bedeutender Standort für die Produktion von Wälzlagern. Nachdem das Unternehmen 1988 noch knapp vor der Wende mit neuesten Maschinen ausgerüstet worden war, wurde es 1991 von der FAG-Kugelfischer aus Schweinfurt zu einem Bruchteil des Wertes übernommen. Das Werk wurde schließlich geschlossen, die Maschinen nach Schweinfurt verlagert und 1000 Mitarbeiter entlassen.[17]

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt ist Sitz des Amtsgerichts Pößneck, das zum Bezirk des Landgerichts Gera gehört.

Thüringen-Kliniken in Pößneck

Die Thüringen-Kliniken mit dem benachbarten Landkreis Saalfeld-Rudolstadt als Träger haben drei Standorte, neben Pößneck sind das Saalfeld und Rudolstadt.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Stadt Pößneck gibt es mehrere Bildungseinrichtungen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pößneck liegt an den Bahnstrecken Gera Hbf – Weida – Pößneck oberer Bahnhof – Saalfeld (Saale) und Jena – Orlamünde – Pößneck unterer Bahnhof.

Der Ort liegt an der B 281 (Saalfeld – Gera) sowie den Landesstraßen nach Jena und Bad Lobenstein. In der Nähe führen die A 4 (bei Jena) und die A 9 (bei Triptis) vorbei.

Mit den Linien 944, 964, 965, 966, 968, 969, 971, 972 und den Linien A, B und C des Service Stadt Pössneck mobil des Verkehrsunternehmens KomBus hat Pößneck Anschluss an die Städte Saalfeld (Saale), Neustadt an der Orla, Kahla, Jena, Ranis, Ziegenrück und Schleiz. Außerdem verfügt die Stadt über ein eigenes Stadtbus-Netz mit dem Service Stadt Pössneck mobil.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eva Aymans: Industriekultur in Pößneck. Lebenswelten im 19. und 20. Jahrhundert. Stadt Pößneck, Pößneck 2011, ISBN 978-3-00-035292-8.
  • Gerd Henniger (Red.): Porzellan, Flanell & Leder. Zur Geschichte der gewerblichen und industriellen Entwicklung der thüringischen Stadt Pößneck. 1800–1862. Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege, Erfurt 2001, ISBN 3-9807744-0-6.
  • Ernst Koch: Beiträge zur urkundlichen Geschichte der Stadt Pößneck. Heft 1–4. Bürgerschule Pößneck, Pößneck 1896–1900.
  • Eduard Langguth: Spaziergänge durch die Stadt Pößneck und deren nächste Umgebung. Ein Hülfsmittel beim Unterricht in der Heimathskunde. Selbstverlag, Pößneck 1873, (u. a. mit 4 Falttafeln und Stadtplan).
  • Redaktion der Pößnecker Zeitung (Hrsg.): Geschichte der Stadt Pößneck. Einleitung: Friedrich Hermann Hausotter. 2 Bände. Gerold, Pößneck 1902.
  • Pößnecker Heimatblätter. (ab 1995), ISSN 2198-6711.[18]
  • Hermann Müller: Pößnecker Heimatbuch, herausgegeben und stark vermehrt von G. Helzel.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pößneck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website der Stadt Pößneck
  • Indischer Autor ist begeistert von Pößneck OTZ vom 4. August 2015

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 135, 151, 250, 213, 259.
  3. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 226 f.
  4. Günter Sagan: Ostthüringen im Bombenkrieg 1939–1945. Michael Imhof, Petersberg 2013, ISBN 978-3-86568-636-7, S. 187.
  5. Michael Köhler: Heidnische Heiligtümer. Vorchristliche Kultstätten und Kultverdachtsplätze in Thüringen. Jenzig-Verlag Köhler, Jena 2007, ISBN 978-3-910141-85-8, S. 231.
  6. Hans Walter Enkelmann: Die Haarschneideaktion von 1969 (= Thüringen. Blätter zur Landeskunde. 10, ZDB-ID 1316491-0). Landeszentrale für Politische Bildung Thüringen, Erfurt 2000, S. 8.
  7. Marius Koity: Stadtrat von Pößneck billigt Schützenhaus-Rückkauf einstimmig. In: Ostthüringer Zeitung, 17. Juni 2011.
  8. Informationen zum Schützenhaus. Schützenhaus Pößneck, abgerufen am 21. Januar 2016.
  9. https://infrastruktur-landwirtschaft.thueringen.de/unsere-themen/landwirtschaft/gartenbau/landesgartenschau-lgs-2028
  10. Thüringer Landesamt für Statistik, Gemeinderatswahl 2019 in Thüringen – endgültiges Ergebnis für Pößneck
  11. Hartmut Ulle: Neues Thüringer Wappenbuch. Band 2: Ilmkreis, Jena, Kyffhäuserkreis, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt (Landkreis), Schmalkalden-Meiningen (Landkreis), Suhl. 2., veränderte, überarbeitete Auflage. Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thüringen, Erfurt 1997, ISBN 3-9804487-2-X, S. 42.
  12. Die Villen ausführlich behandelt in: Eva Aymans: Industriekultur in Pößneck. Lebenswelten im 19. und 20. Jahrhundert. Stadt Pößneck, Pößneck 2011, ISBN 978-3-00-035292-8.
  13. Museum642 offiziell eröffnet. Stadt Pößneck, abgerufen am 21. Januar 2016.
  14. Themenroute Architektur der Moderne - Heinrich Tessenow in Pößneck (abgerufen am 4. Januar 2020)
  15. Thüringentags-Rückblick. Stadt Pößneck, abgerufen am 21. Januar 2016.
  16. Die 100 größten Unternehmen in Thüringen. (PDF) Helaba Volkswirtschaft/Research, abgerufen am 25. August 2020.
  17. Rotasym - ein Stück Pößnecker Industriegeschichte. Archiviert vom Original am 22. Dezember 2012; abgerufen am 25. August 2020.
  18. Inhaltsübersicht PDF