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DE-39638 Gardelegen

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Wikipedia Eintrag für Gardelegen


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WappenDeutschlandkarte
Gardelegen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Gardelegen hervorgehoben

Koordinaten: 52° 32′ N, 11° 24′ O

Basisdaten
Bundesland:Sachsen-Anhalt
Landkreis:Altmarkkreis Salzwedel
Höhe:43 m ü. NHN
Fläche:633,16 km2
Einwohner:22.154 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:35 Einwohner je km2
Postleitzahlen:39638, 39649
Vorwahlen:03907, 039004, 039006, 039056, 039084, 039085, 039087, 039088
Kfz-Kennzeichen:SAW, GA, KLZ
Gemeindeschlüssel:15 0 81 135
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rudolf-Breitscheid-Straße 3
39638 Gardelegen
Website:www.gardelegen.de
Bürgermeisterin:Mandy Schumacher (SPD)
Lage der Stadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel
Apenburg-WinterfeldArendsee (Altmark)BeetzendorfDähreDiesdorfGardelegenJübarKalbe (Milde)KlötzeKuhfeldeRohrbergSalzwedelWallstaweKarte
Über dieses Bild

Die Hansestadt Gardelegen ist eine Mittelstadt im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Sie ist nach Berlin und Hamburg die der Fläche nach drittgrößte Stadt Deutschlands. Nur die Kernstadt Gardelegen weist städtische Strukturen auf, die übrigen 48 Ortsteile und die zahlreichen Wohnplätze liegen verstreut im ländlichen Raum.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gardelegen liegt in der südwestlichen Altmark zwischen Berlin und Hannover, nördlich von Magdeburg. Nachbargemeinden sind Klötze und Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel, Bismark (Altmark), Stendal und Tangerhütte im Landkreis Stendal sowie Burgstall, Westheide, Calvörde und Oebisfelde-Weferlingen im Landkreis Börde. Seit der Eingliederung von 18 ehemals selbstständigen Gemeinden zum 1. Januar 2011 ist Gardelegen, nach Berlin und Hamburg, mit seinen gut 630 km² der Fläche nach die drittgrößte Stadt Deutschlands. Markantes und weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt sind die drei Türme von Nikolaikirche, Rathaus und Marienkirche. Darüber hinaus ist der nahegelegene Truppenübungsplatz Altmark im Ortsteil Letzlingen ein Standort der Bundeswehr in der Hansestadt Gardelegen.

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortschaften von Gardelegen.svgAlgenstedtBergeBreitenfeldDannefeldEstedtGardelegenHemstedtHottendorfJeggauJeseritzKloster NeuendorfKöckteLetzlingenLindstedtMiesteMiesterhorstPeckfitzPotzehneRoxfördeSachauSchenkenhorstSeethenSeethenSichauSichauSolpkeWannefeldWiepkeZichtauJävenitzJerchelJerchelKassieck
Über dieses Bild

Die Stadt ist in 26 Ortschaften (ehemalige Gemeinden) gegliedert. Zu ihnen gehören gleichnamige und andere Ortsteile mit Wohnplätzen.[2][3]

  • Algenstedt
  • Berge
    • Berge
    • Ackendorf
    • Laatzke
  • Breitenfeld
  • Dannefeld
    • Dannefeld mit Kolonie Sauergrund und Kolonie Winkel
    • Kahnstieg
  • Estedt
  • Hemstedt
    • Hemstedt
    • Lüffingen
  • Hottendorf
    • Hottendorf mit Wohnplatz Luthäne
  • Jeggau
    • Jeggau mit Wohnplätzen Eigenthum und Dudel
  • Jeseritz
  • Kloster Neuendorf
  • Köckte
  • Letzlingen
    • Letzlingen mit Wohnplatz Theerhütte
  • Lindstedt
    • Lindstedt
    • Lindstedterhorst
    • Wollenhagen
  • Mieste
    • Mieste mit Kolonien Breiteiche, Himmelreich, Hopfenhorst, Krügerhorst, Lenz und Werder
    • Wernitz
  • Miesterhorst
    • Miesterhorst mit Wohnplätzen Am Bahnhof und Birkhorst
    • Taterberg
  • Peckfitz
  • Potzehne
    • Potzehne
    • Parleib
  • Roxförde
  • Sachau
    • Sachau mit Kolonie Breiteiche und Wohnplatz Kämeritz
  • Schenkenhorst
  • Seethen
    • Seethen
    • Lotsche
  • Sichau
    • Sichau
    • Tarnefitz
    • Siems
  • Solpke
    • Solpke mit Wohnplatz Sylpke (Solpke Süd)
  • Wannefeld
    • Wannefeld mit Wohnplätzen Finkenbucht, Kenzendorf und Neumühle
    • Polvitz
  • Wiepke mit Wohnplatz Rothekrug
  • Zichtau

Ortsteile (ehemalige Gemeinden), die keine Ortschaft gebildet haben:

  • Ipse mit Wohnplatz Drögemühle
  • Jerchel
  • Jävenitz mit Wohnplatz Jäskau
  • Kassieck
  • Lindenthal
  • Trüstedt
  • Weteritz
  • Zienau
  • Ziepel mit Wohnplatz Hoppenmühle

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimadiagramm von Gardelegen[4]
Die durchschnittliche Lufttemperatur in Gardelegen beträgt 8,5 °C, die jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 563 Millimetern.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gardelegen um 1650
Burg Gardelegen
Luftbild der Kernstadt von Nordwesten
Innenstadt von Gardelegen, Luftaufnahme von Nordosten (2014)
Bevölkerungspyramide für Gardelegen (Datenquelle: Zensus 2011[5])

Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1121 als Gardeleve, als der Halberstädter Bischof Reinhard Satzung und Besitz des Klosters Schöningen bestätigte.[6][7]

Eine Erwähnung Gardelegens als Sitz des Heinricus comes de Gardelege ist auf das Jahr 1186 datiert. Graf Heinrich von Gardelegen, ein Bruder Markgraf Ottos II. von Brandenburg, erscheint in diesem Jahr als Zeuge einer Urkunde des Bischofs von Brandenburg, die im Brandenburger Domstiftsarchiv liegt.[8] In der Lehensauftragung brandenburgischer Güter an das Erzbistum Magdeburg wird auch Gardelegen 1196 als Burg (castrum) und Flecken (oppidum) (siehe auch Burg Gardelegen) erwähnt. Die Verleihung des Braurechtes erfolgte 1314. Seit damals wurde in Gardelegen das Garleybier gebraut. 1316 erwarb die Stadt das Schulzenamt und damit die „Hohe Gerichtsbarkeit“. Gardelegen trat 1353 dem Altmärkischen Städtebund und 1358 der Hanse bei. Im Jahr 1488 kam es zu einem Bierziesestreit mit dem Kurfürsten. 1553 war der Bau der Stadtbefestigung mit Magdeburger, Stendaler und Salzwedeler Tor abgeschlossen.

In den Jahren 1658, 1667 und 1685 zerstörten Stadtbrände große Teile Gardelegens. 1715 erhielt Gardelegen eine brandenburgisch-preußische Garnison. Nach Bildung des Kreises Gardelegen mit 144 Dörfern wurde Gardelegen 1816 Kreisstadt.

1937 wurde Gardelegen wieder Garnisonsstadt, aus der Reit- und Fahrschule der Provinz Sachsen an der Bismarker Landstraße wurde die Remonteschule zur Ausbildung von Kavallerie.[9]

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges starben am 15. März 1945 52 Menschen bei einem Luftangriff der 8th Air Force mit 31 viermotorigen Bombern B-24 „Liberator“ mit 71 Tonnen Bomben auf die Bahnanlagen von Gardelegen und die Stadt. Die Nikolaikirche und andere Gebäude wurden zerstört.

Am 13. April 1945 fand ein Massenmord auf dem Gelände von Schloss Isenschnibbe statt: In der Isenschnibber Feldscheune ermordete die SS auf Anweisung des NSDAP-Kreisleiters Gerhard Thiele und mit Unterstützung von Bürgern der Stadt 1016 KZ-Häftlinge.[10] Einen Tag später wurde die Stadt kampflos der US-Armee übergeben. Im Sommer 1945 zogen die Amerikaner vereinbarungsgemäß aus dem von ihnen besetzten Teil der Sowjetischen Besatzungszone ab. Truppen der Roten Armee rückten in Gardelegen ein.

1952 wurde Gardelegen Kreisstadt im Bezirk Magdeburg. Am 10. März 1964 schoss die sowjetische Flugabwehr in der Nähe der Stadt ein US-Aufklärungsflugzeug des Typs RB-66 ab. Der Besatzung warf man Spionage vor.[11] Gardelegen verlor den Kreisstadtstatus am 1. Juli 1994 und ist seitdem kreisangehörige Stadt des Altmarkkreises Salzwedel. Seit dem 28. Mai 2008 trägt die Stadt den Namenszusatz Hansestadt. Die Stadt war vom 24. bis zum 26. Juni 2011 Ausrichter des 15. Sachsen-Anhalt-Tages, der unter dem Motto „Auf allen Wegen – ab nach Gardelegen“ stattfand und von rund 150.000 Gästen besucht wurde.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 2009 wurden die Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Gardelegen Stadt nach Gardelegen eingemeindet und die Stadt somit Einheitsgemeinde. Am 1. Januar 2010 erfolgte die Eingemeindung von Jeseritz, Potzehne, Roxförde, Wannefeld, Wiepke und Zichtau. Zum 1. Januar 2011 wurden durch einen Beschluss des Landtags die Orte Breitenfeld, Dannefeld, Estedt, Hottendorf, Jävenitz, Jeggau, Jerchel, Kassieck, Köckte, Letzlingen, Lindstedt, Mieste, Miesterhorst, Peckfitz, Sachau, Seethen, Sichau und Solpke eingemeindet.[12]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

JahrEinwohner
1722[00]1899[13]
17302533
17342594
17402503
17502525
JahrEinwohner
17702474
17742451
1780[00]3320[14]
1790[00]2854[14]
18013382
JahrEinwohner
18184215
18405138
18485270
18646129
18716227
JahrEinwohner
18857211
18957575
19058106
19258769
193910759
JahrEinwohner
194612322
196412896
197113225
198113061
199313178
JahrEinwohner
200611941

Quelle:[15]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus von Gardelegen
Rathaus (Detail)

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu folgender Zusammensetzung des Gardelegener Stadtrats:[16]

Partei / ListeStimmen %Sitze
CDU28,6100
Linke17,76
SPD17,36
AfD15,96
FDP02,71
Wählergruppen15,66
Einzelbewerber02,11
Gesamt100 %36

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mandy Schumacher (SPD), bis 2019 Mandy Zepig, ist seit Juli 2015 Bürgermeisterin der Stadt.

Vorherige Amtsinhaber (lückenhaft):[17]

  • 1881–1923: Julius Beck
  • 1924–????: Walter Bethge
  • 1945: ???? (von einem US-amerikanischen Stadtkommandanten eingesetzt)
  • 1945–????: Johannes Hampe (SPD) (von der sowjetischen Kommandantur eingesetzt)
  • 1951–????: Rolf Schwarz (NDPD)
  • 1953–????: Franz Schröder (NDPD)
  • ????–????: ????
  • (in den 1960ern): Fred Heinemann (SED)
  • ????–????: ????
  • ????–????: Werner Heinker
  • ????–????: ????
  • (in den 1980ern): Heinz Hubold
  • (in den 1980ern): Peter Kwandt (SED)
  • ????–????: ????
  • 1990–1994: Hartmut Krüger (CDU)[18]
  • 1994–2001: Hannelore von Baehr[19]
  • 2001–2015: Konrad Fuchs (SPD)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen Gardelegen

Das Wappen wurde am 5. Juli 2004 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Blasonierung: „Gespalten in Silber; vorn am Spalt ein golden bewehrter roter Adler, hinten auf grünem Boden wachsend drei an grünen Stangen emporrankende grüne Hopfenpflanzen mit Dolden und Blättern.“[2]

Die Farben der Stadt sind Rot-Weiß-Grün.

Die ältesten bekannten Siegel stammen aus den Jahren 1309 und 1327 und zeigen bereits neben dem halben brandenburgischen Adler fünf Gerten, die offensichtlich schon Hopfenstangen darstellen sollten, da das Gewerbe der Bierbrauer schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts in Gardelegen verbreitet war. Alle späteren Siegel und Wappen zeigen deutlich Hopfenstangen mit Blättern und Blüten, wobei es bald vier, bald drei Stangen sind. Heute sind es drei, was auch der Darstellung des am Stendaler Tor angebrachten, in Stein gehauenen Wappens von 1553 entspricht.

Flagge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flagge der Stadt ist Rot - Weiß - Grün (1:1:1) gestreift (Querformat Streifen waagerecht, Längsform Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Stadtwappen belegt.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gardelegen unterhält Partnerschaften zu folgenden Städten:

  • Deutschland Gifhorn in Niedersachsen
  • Deutschland Waltrop in Nordrhein-Westfalen
  • Polen Darłowo/Rügenwalde in Polen

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roland in Gardelegen
  • die Wallanlage – sie umgibt fast die gesamte Innenstadt und ist Teil des Netzwerks Gartenträume Sachsen-Anhalt
  • das Rathaus mit seinem hohen Turm auf einem dreieckigen Platz im Stadtzentrum mit der Roland-Statue von 2002
  • alte Fachwerkhäuser in der Innenstadt
  • das Otto-Reutter-Denkmal, eine Bronzefigur in der Fußgängerzone
  • Salzwedeler Tor
  • Stendaler Tor
  • Reste der Stadtmauer
  • Schloss Isenschnibbe

Kirchen und Klöster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kernstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nikolaikirche, Ruine seit Bombenangriff am 15. März 1945, Turm und Chor restauriert
St.-Michael-Kirche
  • Die Marienkirche, benannt nach Maria (Mutter Jesu), befindet sich an der Philipp-Müller-Straße. Das fünfschiffige Kirchengebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach baulich verändert, es gehört heute zum evangelischen Pfarrbereich Gardelegen im Kirchenkreis Salzwedel.
  • Die Nikolaikirche, benannt nach Nikolaus von Myra, befindet sich am Holzmarkt. Sie wurde ebenfalls im Laufe der Jahrhunderte mehrfach baulich verändert. Am 15. März 1945 wurde sie infolge des Zweiten Weltkriegs durch einen Bombenangriff fast vollständig zerstört, seither besteht sie als Ruine; lediglich der Turm und der Chor wurden wiederhergestellt. 1977 wurde sie von der evangelischen Kirchengemeinde entwidmet; zuletzt wurde der Chor für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
  • Die katholische Kirche St. Michael, benannt nach dem Erzengel Michael, befindet sich an der Philipp-Müller-Straße. Sie wurde 1898 im Baustil der Neogotik errichtet und 2002 um einen kleinen freistehenden Glockenturm bereichert. Ihre Pfarrei, die den Namen St. Hildegard trägt, gehört zum Dekanat Stendal.
  • Die Kapelle St. Georg befindet sich an der Straße „Vor dem Salzwedeler Tor“, sie wird heute als Galerie genutzt.
  • Eine neuapostolische Kirche befindet sich am Holzweg, ihre Gemeinde gehört zum Kirchenbezirk Stendal.

Sonstige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kirche des ehemaligen, aus dem 13. Jahrhundert stammenden Zisterzienserinnenklosters Neuendorf ist heute evangelische Pfarrkirche im Ortsteil Kloster Neuendorf.

Gräber-, Mahn- und Gedenkstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kriegsgräberstätte (2. WK) auf Friedhof: Soldaten und Bombenopfer
  • Kriegsgräberstätte auf dem Stadtfriedhof. Inschrift der Gedenkstele aus Sandstein: "Den Opfern des II. Weltkrieges zum Gedenken. 1939-1945". Drei große, liegende Gedenktafeln zeigen die Namen von Soldaten (die überwiegend in Lazaretten der Stadt verstorben sind), eine vierte zeigt 49 Namen von Zivilisten mit der Inschrift "Beim Bombenangriff am 15. März 1945 starben". Die Gedenkstele wurde nach 1989 als Ersatz für eine vorherige Stele aufgestellt. Auf der jetzigen Rasenfläche hinter Stele und Tafeln befanden sich die Einzelgräber der Opfer des Luftangriffs am 15. März 1945.
  • Denkmal der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN) Stendaler Straße, von Rudolf Wewerka
  • Grabstätten für KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter auf den Friedhöfen der Stadt und der eingemeindeten Ortsteile
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof für 245 Rotarmisten und Kriegsgefangene
  • Gedenkstein für die jüdischen Opfer der Shoa
  • Stolpersteine zum Gedenken an die deportierten und ermordeten jüdischen Einwohner der Stadt
Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen
Mordopfer an der Isenschnibber Feldscheune

Am 13. April 1945 wurden in einer am nordöstlichen Stadtrand gelegenen Feldscheune des Gutes Isenschnibbe 1016 KZ-Häftlinge ermordet. An der Bewachung und Ermordung waren KZ-Wachmannschaften, Luftwaffensoldaten, Angehörige des Reichsarbeitsdienstes, des Volkssturms und andere lokale Akteure beteiligt. Den Befehl zum Massenmord gab der NSDAP-Kreisleiter Gerhard Thiele, der zwar 1946 in der SBZ in Abwesenheit verurteilt wurde, aber in der späteren Bundesrepublik untertauchen konnte und 1994 als „unbescholtener Bürger“ unter dem Namen „Gerhard Lindemann“ in der Nähe von Bochum starb.

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt war einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung. Des Weiteren bieten die Vereine der Stadt verschiedene Sportmöglichkeiten, zum Beispiel Basketball, Tennis, Fußball, Reitsport, Rhythmische Sportgymnastik, Radball, Leichtathletik, Tischtennis, Volleyball und Schach. Der örtliche Fliegerklub Gardelegen betreibt Segel- und Motorflug sowie die dazugehörige Ausbildung.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Neujahresempfang der Hansestadt Gardelegen
  • Jahrestag des Massakers in der Isenschnibber Feldscheune
  • Hansefest
  • Metal Frenzy Open Air Festival, eine Metal-Veranstaltung, die erstmals im August 2014 im Gewerbegebiet Ost am Erlebnisbad der Hansestadt Gardelegen stattfand
  • Unter dem Titel „Kultur an besonderen Orten“ veranstalten die Altmark Festspiele mit Sitz in Gardelegen seit 2014 Konzerte und Veranstaltungen unter dem Titel „Kultur an besonderen Orten“ in der gesamten Altmark. Träger der Festspiele ist seit 2017 eine gemeinnützige GmbH, die von sieben Unternehmern aus der Altmark gegründet wurde.[20]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Hansestadt gibt es folgende Schulen:

  • Evangelische Grundschule Gardelegen
  • Förderschule für Lernbehinderte „Rosa Luxemburg“
  • Geistigbehindertenschule „Karl-Friedrich Wilhelm Wander“
  • Grundschule „Johann Wolfgang von Goethe“
  • Grundschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander“
  • Grundschule „Otto Reutter“
  • Grundschule Jävenitz
  • Grundschule Letzlingen
  • Grundschule Mieste
  • Gymnasium „Geschwister Scholl“
  • Sekundarschule „Am Drömling“
  • Sekundarschule „Karl Marx“

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den größten Firmen in Gardelegen zählen die Eldisy GmbH, Wipag Nord GmbH & Co. KG, AKT Altmärker Kunststofftechnik GmbH sowie die NTN Antriebstechnik GmbH. Ikea ließ bereits zu DDR-Zeiten durch ihre Tochter Swedwood in Gardelegen Billy-Regale produzieren. Im September 2009 wurde mitgeteilt, dass die Produktion mit 250 Beschäftigten wegen Absatzproblemen eingestellt und an einen anderen Standort verlegt wird.[21]

Ansässige Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Garley-Brauerei existierte von 1314 bis 2013. Im 19. Jahrhundert gehörten Gardelegen und die Altmark zu den bedeutendsten Hopfenanbaugebieten Deutschlands.

Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gardelegen kreuzen sich die B 71 Magdeburg – Salzwedel – Uelzen und die B 188 Wolfsburg – Stendal – Rathenow.

Eisenbahnverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außerdem führen die Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin und die parallel verlaufende Bahnstrecke Berlin–Lehrte durch den Ort. An letzterer befinden sich die insgesamt fünf Bahnhöfe der Stadt; neben einem Bahnhof in der Kernstadt Gardelegen gibt es Bahnhöfe in den Ortsteilen Miesterhorst, Mieste, Solpke und Jävenitz. Vom Bahnhof Gardelegen zweigte bis 1951 die Bahnstrecke nach Haldensleben ab. Heute wird über diese Strecke nur noch eine Bundeswehr-Kaserne in Letzlingen bedient. Gardelegen wird meist im Stundentakt von Regionalbahnen der Abellio Rail Mitteldeutschland in Richtung Stendal und Wolfsburg mit Alstom Coradia LINT-Zügen bedient.

Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindung führt durch Gardelegen:

  • Linie 100: Salzwedel ↔ Klötze ↔ Gardelegen ↔ Haldensleben ↔ Magdeburg

Den Busverkehr im Altmarkkreis Salzwedel betreibt die Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel mbH (PVGS) sowie den öffentlichen Rufbusverkehr in Gardelegen.

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Flugplatz Gardelegen mit dem Status Sonderlandeplatz liegt westlich der Stadt und wird vom Fliegerklub Gardelegen betrieben.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Pouchenius der Ältere (1526–1600), lutherischer Theologe
  • Johann Magdeburg (um 1530–1565), evangelischer geistlicher Dichter
  • Christian Francken (1550–1611), Jesuit und unitarischer Theologe
  • Joachim Lange (1670–1744), evangelischer Theologe
  • Lambert Gedicke (1683–1735/36), evangelischer Theologe und Kirchenlieddichter
  • Johann Wilhelm Weinmann (1683–1741), Apotheker und Botaniker
  • Ernst Christoph Nolte (1733–1761), evangelischer Geistlicher und Feldprediger
  • Christoph August Tiedge (1752–1841), Dichter
  • Friedrich Gottlieb von Busse (1756–1835), Mathematiker, Physiker und Hochschullehrer
  • Johann Heinrich Busse (1763–1835), Geistlicher, Bibliothekar und Übersetzer
  • Johann Wilhelm Bornemann (1767–1851), Direktor der preußischen Staatslotterie und Poet (Im Wald und auf der Heide)
  • Henriette Louise von Kawaczynski (1790–1864), Kinderdarstellerin, Tänzerin und Theaterschauspielerin
  • Ferdinand Graf von Alvensleben (1803–1889), Gutsbesitzer und Mitglied des preußischen Herrenhauses
  • Ludolf Parisius (1827–1900), Heimatforscher
  • Rudolf Lindau (1829–1910), Schriftsteller und Diplomat
  • Hans Wossidlo (1854–1918), Urologe
  • Friedrich Zimmer (1855–1919), evangelischer Theologe, Gründer des Evangelischen Diakonievereins
  • August Mertens (1864–1931), Naturschützer und Museumsleiter
  • Otto Reutter (1870–1931), Komiker, Sänger und Schauspieler
  • Hans Richard Heinmann (1875–1947), Maler und Graphiker
  • Otto Gabcke (1882–1942), General
  • Georg Rößler (* 1887), Bürgermeister und Landrat in Gardelegen
  • Werner Lindenau (1892–1975), Konteradmiral im Zweiten Weltkrieg
  • Werner Preuß (1894–1919), Offizier
  • Heinrich Detloff von Kalben (1898–1966), Offizier und Politiker
  • Elvira Lippitz (* 1927), Kommunalpolitikerin, im heutigen Ortsteil Jävenitz geboren
  • Christa Stubnick (1933–2021), Leichtathletin
  • Bernd-Jürgen Fischer (* 1943), Sprachwissenschaftler und Übersetzer
  • Karl Martin Holzhäuser (* 1944), Fotograf und Hochschullehrer
  • Arthur König (* 1950), CDU-Politiker
  • Uwe Dag Berlin (* 1958), Schauspieler
  • Armin Kleinau (* 1961), Politiker
  • Raymond Hecht (* 1968), Leichtathlet
  • Sandra Hietel (* 1981), CDU-Politikerin
  • Markus Matthias Krüger (* 1981), Maler
  • Alexander Hübe (* 1983), Handballtorwart
  • Isabelle Knipp (* 1993), Fußballspielerin
  • Josefine Heinemann (* 1998), Schachspielerin

Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gebhard XIV. von Alvensleben (erwähnt 1393–1425), Burgherr auf der Burg Gardelegen
  • Werner II. von Alvensleben (erwähnt 1429–1472), Burgherr auf der Burg Gardelegen
  • Bartholomaeus Rieseberg (1492–1566), evangelischer Theologe und Schüler Martin Luthers, starb hier
  • Balthasar Crusius (1550–1630), 1586–1587 Rektor der Lateinschule in Gardelegen
  • Karl August Lingner (1861–1916), der ODOL-Fabrikant lebt von 1877 bis 1883 in Gardelegen, erhält hier eine kaufmännische Ausbildung
  • Hermann Westermann (1869–1959), 1909–1945 wohnhaft in Siems (heute Gardelegen), Gutsbesitzer und Politiker
  • Gerhard Thiele (1909–1994), NSDAP-Kreisleiter in Gardelegen, einer der Verantwortlichen für das Massaker in der Isenschnibber Feldscheune
  • Erhard Brauny (1913–1950), SS-Hauptscharführer, einer der Verantwortlichen für das Massaker in der Isenschnibber Feldscheune
  • Richard W. Sonnenfeldt (1923–2009), US-amerikanischer Ingenieur und Autor, aufgewachsen in Gardelegen
  • Helmut Sonnenfeldt (1926–2012), US-amerikanischer Regierungsbeamter, aufgewachsen in Gardelegen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Becker: Gardelegen – Tausend Jahr einer Stadt. Sutton, Erfurt 2011, ISBN 978-3-86680-840-9.
  • Helmut Friedrich (Hrsg.): Gardelegen – Im Strom der Zeit. Stadtspiegel Gardelegen.
  • Helmut Friedrich (Hrsg.): Die alte Hansestadt Gardelegen. Stadtspiegel Gardelegen, Gardelegen 2011.
  • Peter Flick: Gardelegen in alten Ansichten. Europäische Bibliothek, Zaltbommel 1997, ISBN 90-288-5293-X.
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 713–730, doi:10.35998/9783830522355.
  • Martin Zeiller: Gardleben. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae (= Topographia Germaniae. Band 13). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1652, S. 57–58 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gardelegen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Gardelegen – Reiseführer
  • Offizielle Website der Hansestadt Gardelegen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2020 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. a b Hansestadt Gardelegen. Der Bürgermeister.: Hauptsatzung der Hansestadt Gardelegen. 27. August 2019, abgerufen am 1. März 2022.
  3. Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr. 2013). Halle (Saale) Mai 2013, S. 28–29 (destatis.de [PDF; 1,6 MB; abgerufen am 24. August 2019]).
  4. Normalperiode 1961-1990. Deutscher Wetterdienst.
  5. Gardelegen, Hansestadt, Alter + Geschlecht. Datenbank Zensus 2011
  6. Lutz Partenheimer: Albrecht der Bär, die Altmark und die erste Erwähnung Stendals. In: Stadt Stendal, Altmärkisches Museum Stendal (Hrsg.): 850 Jahre Hansestadt Stendal – das Stendaler Markt- und Gründungsprivileg. Wissenschaftliches Colloquium am 10. und 11. Oktober 2015. Oschersleben 2018, ISBN 978-3-86289-162-7, S. 39.
  7. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Hauptteil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 428 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10000995~SZ%3D00466~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg […]. Nr. 457
  9. Herbert Becker: Gardelegen: tausend Jahre einer Stadt. Sutton Verlag GmbH, 2011, ISBN 978-3-86680-840-9, S. 84–.
  10. Daniel Blatman: Die Todesmärsche 1944/45.
  11. Dokumentation (Memento vom 27. Februar 2009 im Internet Archive): Michael Marten Krieg in den Wolken - Luftspionage über der DDR. D, 2007.
  12. Gemeindeneugliederungsgesetz für den Altmarkkreis Salzwedel
  13. ohne Frauen
  14. a b mit Militär
  15. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 730, doi:10.35998/9783830522355.
  16. Ergebnis der Stadtratswahl 2019. Landeswahlleiterin Sachsen-Anhalt; abgerufen am 12. Mai 2020
  17. Herbert Becker: Gardelegen. Tausend Jahre einer Stadt. Sutton Verlag, 2011
  18. Nur 30,8 Prozent Wahlbeteiligung in den 39 Wahllokalen der künftigen Groß-Stadt Gardelegen / Mehrere Altvordere rausgewählt – Stadtratswahl – und kaum einer ging hin. az-online.de; 29. November 2010
  19. Die neuen Stadträte …: Sie möchte helfen, wo Hilfe nötig ist. volksstimme.de; 28. Februar 2011
  20. Altmark-Festspiele fungieren nun als GmbH mit Sitz in Gardelegen – Festival auf neuen Füßen. az-online.de, 24. Februar 2017; abgerufen am 24. Februar 2017.
  21. Ikea stoppt Produktion – Ein letztes „Billy“-Regal aus Gardelegen. (Nicht mehr online verfügbar.) Tagesschau (ARD), 25. September 2009, archiviert vom Original am 20. Februar 2010; abgerufen am 4. Januar 2016.