Bier hat Heimat in Großostheim

Brauereien in Großostheim

Logo Brauerei Schlappeseppel
Brauerei Schlappeseppel

Aschaffenburger Str. 3-5
DE-63762 Großostheim

Telefon: +49 (0) 6026 - 5090
info@schlappeseppel.de
http://www.schlappeseppel.de


Wikipedia Eintrag für Großostheim


Der folgende Inhalt stammt von der Internetseite wikipedia.de. Für die Richtigkeit übernehmen wir keine Gewähr.


WappenDeutschlandkarte
Großostheim
Deutschlandkarte, Position des Marktes Großostheim hervorgehoben

Koordinaten: 49° 55′ N, 9° 5′ O

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk:Unterfranken
Landkreis:Aschaffenburg
Höhe:137 m ü. NHN
Fläche:44,31 km2
Einwohner:16.340 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte:369 Einwohner je km2
Postleitzahl:63762
Vorwahl:06026
Kfz-Kennzeichen:AB, ALZ
Gemeindeschlüssel:09 6 71 122
Marktgliederung:4 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Schaafheimer Str. 33
63762 Großostheim
Website:www.grossostheim.de
Erster Bürgermeister:Herbert Jakob (CSU)
Lage des Marktes Großostheim im Landkreis Aschaffenburg
AlzenauKahl am MainKarlstein am MainKleinostheimStockstadt am MainGroßostheimMainaschaffMömbrisJohannesberg (Bayern)GlattbachWiesener ForstForst Hain im SpessartHeinrichsthaler ForstHeinrichsthaler ForstWaldaschaffer ForstSchöllkrippener ForstSailaufer ForstRohrbrunner ForstRothenbucher ForstDammbachDammbachGoldbach (Unterfranken)GeiselbachWesterngrundSchöllkrippenKleinkahlWiesen (Unterfranken)Krombach (Unterfranken)SommerkahlBlankenbachHösbachSailaufHaibach (Unterfranken)HeigenbrückenHeinrichsthalLaufachWeibersbrunnRothenbuchWaldaschaffBessenbachMespelbrunnHeimbuchenthalDammbachWeibersbrunnAschaffenburgHessenLandkreis MiltenbergLandkreis Main-SpessartKarte
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Gemeindegebiet mit Gemeindeteilen von Großostheim
Luftbild von Großostheim

Großostheim ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großostheim liegt am nordöstlichen Rand des Odenwalds in der Region Bayerischer Untermain. Durch den Hauptort sowie die Ortsteile Pflaumheim und Wenigumstadt fließt der Welzbach, der in Klein-Umstadt entspringt und über den Park Schönbusch in den Main mündet. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich mit 284 m ü. NHN (Lage) am Bolachberg südlich von Wenigumstadt, der niedrigste liegt am See des Freizeitgebietes Sonneck auf 114 m ü. NHN (Lage).

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großostheim hat vier Gemeindeteile:[2][3][4] (f1Symbol einer Weltkugel Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap ) Während Ringheim schon immer ein Gemeindeteil und zur Gemarkung von Großostheim zugehörig war, sind Pflaumheim und Wenigumstadt erst seit der Gemeindegebietsreform vom 1. Mai 1978 Gemeindeteile.

GemeindeteilSiedlungstypGemarkungGemarkungs-
fläche (ha)
Bevölkerung
1. Jan. 2021
Koordinaten
GroßostheimHauptortGroßostheim2717,59858249° 55′ 0″ N, 9° 5′ 0″ O
RingheimPfarrdorf309149° 55′ 50″ N, 9° 2′ 8″ O
PflaumheimPfarrdorfPflaumheim818,54282349° 54′ 32″ N, 9° 3′ 34″ O
WenigumstadtPfarrdorfWenigumstadt895,11207649° 53′ 36″ N, 9° 2′ 29″ O
Gemeinde Großostheim4431,2416.57249° 55′ 0″ N, 9° 5′ 0″ O

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadt
Babenhausen
Markt
Stockstadt am Main
Stadt
Aschaffenburg
Gemeinde
Schaafheim
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtGemeinde
Niedernberg
Gemeinde
Mömlingen

Mit Stockstadt am Main und der benachbarten hessischen Gemeinde Schaafheim bildet die Marktgemeinde die historische Region Bachgau.

Etymologie des Namens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Großostheim besteht aus den althochdeutschen Wörtern ost und heima, die Osten und Heim bedeuten. Der Zusatz Groß unterscheidet es vom naheliegenden Ort Kleinostheim, der seinen Namen jedoch nicht von einer Richtungsangabe, sondern von einem Personennamen hat.[5] Die Einwohner Großostheims bezeichnen sich selbst als „Äistemer“, den Ort als „Oustem“ (Aussprache: [ousdm]).

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[5]

  • 780 „Ostheim“
  • 1774 „Groß Ostheim“
  • 1867 „Großostheim“

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Cent Bachgaw“, Stich von Nicolaus Person 1695

Bis zur Gemeindegründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ostheim, seit dem 17. Jahrhundert Großostheim genannt, wird erstmals in einer Urkunde des Klosters Fulda erwähnt, die zwischen 780 und 799 entstand. Ostheim gehörte seit seiner ersten urkundlichen Erwähnung zu verschiedenen Herrschaftsbereichen, ehe es 1278, zusammen mit dem gesamten Bachgau, zum Kurfürstentum Mainz kam.

Zum Ende des Alten Reiches gehörte Großostheim zur Stadt- und Amtsvogtei Obernburg und Großostheim im Vizedomamt Aschaffenburg des Kurfürstentums Mainz. 1803 kam Großostheim mit dem Vizedomamt Aschaffenburg zum neugebildeten Fürstentum Aschaffenburg, das 1810 in das Großherzogtum Frankfurt überging. Im Großherzogtum Frankfurt gehörte Großostheim zur Distriktsmairie Obernburg des Departements Aschaffenburg. Infolge der Verträge von Paris fiel es 1814 an das Königreich Bayern.

Als politische Gemeinde entstand Großostheim im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern mit dem Gemeindeedikt von 1818 und gehörte zunächst zum Verwaltungsgerichtsbezirk Obernburg.

Verwaltungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1862 wurde Großostheim (noch ohne die erst 1978 eingemeindeten Ortsteile Pflaumheim und Wenigumstadt) in das Verwaltungsgebiet des neu gebildeten Bezirksamtes Aschaffenburg eingegliedert. 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Großostheim war nun eine der 33 Gemeinden im Altkreis Aschaffenburg. Dieser schloss sich am 1. Juli 1972 mit dem Landkreis Alzenau zum neuen Landkreis Aschaffenburg zusammen.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Mai 1978 wurden die Gemeinden Pflaumheim und Wenigumstadt eingegliedert.[6]

Einwohnerstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1961: 10.707 Einwohner[6]
  • 1970: 12.788 Einwohner[6]
  • 1987: 13.514 Einwohner
  • 1991: 14.358 Einwohner
  • 1995: 14.893 Einwohner
  • 2000: 15.913 Einwohner
  • 2005: 16.489 Einwohner
  • 2010: 16.358 Einwohner
  • 2015: 16.372 Einwohner
  • 2016: 16.352 Einwohner[7]
  • 2017: 16.547 Einwohner[8]
  • 2020: 16.554 Einwohner[9]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 13.828 auf 16.419 um 2591 Einwohner bzw. um 18,7 %. 2004 zählte der Markt 16.556 Einwohner.Quelle: BayLfStat

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 16.554 Bürger gehörten 55,8 % (9.233) Bürger der katholischen und 10 % (1.651) der evangelischen Kirche an. 34,3 % (5.670) waren anders oder nicht gläubig. Es gab 137 Kirchenaustritte.(Stand 2020)[9]

Jüngere Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2018 wurde Großostheim schwer von dem Sturm Fabienne[10] getroffen. Etwa 600 Einsatzkräfte von Feuerwehren aus Großostheim und umliegenden Gemeinden arbeiteten mehr als 300 Einsatzstellen ab. Im Einsatz waren alleine 11 Drehleitern. Unter anderem überschlug sich auf dem im Ortsteil Ringheim gelegenen Flugplatz ein Flugzeug, auch ein Schwimmbagger eines Kieswerkes kenterte.[11]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rathaus

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Partei/Liste2020[12]2014[13]
%Sitze%Sitze
CSU41,61042,210
Grüne/Junge Liste Bachgau18,9515,94
SPD17,6426,56
Freie Wähler Bachgau13,737,92
Unabhängige Bürger Bachgau6,424,01
Frauenliste Bachgau3,41
Gesamt1002410024
Wahlbeteiligung55,8 %54,87 %

Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erster Bürgermeister war bis zum 30. April 2014 Hans Klug (CSU), der aus Altersgründen zur Wahl nicht mehr antrat. Sein Nachfolger ist Herbert Jakob (CSU),[14] der mit 67 % der Stimmen zum neuen Bürgermeister gewählt wurde und eine erfolgreiche Wiederwahl 2020 mit 71,8 % schaffte. 2014 wurde zu den Stellvertretern des Bürgermeisters wurden bei einer umstrittenen Wahl Horst Müller und Bettina Göller gewählt (beide SPD), was für eine langanhaltende Diskussion sorgte.[15]

Da die CSU im ersten Wahlgang keinen eigenen Kandidaten ins Rennen schickte, war Göller, die von SPD, Junger Liste und UB-Bachgau (zusammen elf Mandate) unterstützt, von der CSU (elf Mandate) aber abgelehnt wurde, im ersten Wahlgang die einzige Kandidatin. Nachdem dieser Wahlgang aufgrund zu vieler ungültiger Stimmen (13 Enthaltungen, zwölf Stimmen pro Göller) wiederholt werden musste, nominierte die CSU im zweiten Wahlgang den von ihr bereits im Vorfeld unterstützen SPD-Gemeinderat Horst Müller als Kandidaten für das Amt des Zweiten Bürgermeisters. Dieser setzte sich in der folgenden Kampfabstimmung mit 12 zu 11 Stimmen bei zwei Enthaltungen gegen seine Parteigenossin Göller durch, was u. a. bei SPD und Junger Liste für Empörung sorgte. Göller trat anschließend zur Wahl des dritten Bürgermeisters an, bei der sie sich wiederum mit zwölf zu elf Stimmen bei zwei Enthaltungen zum Unmut der CSU gegen deren Kandidaten Franz Vorstandlechner durchsetzte.[16]

Wenige Tage nach der Wahl trat Müller aus der SPD-Fraktion aus, nach eigenen Angaben um einem Ausschluss zuvorzukommen.[17] Der unterlegene CSU-Kandidat Vorstandlechner kritisierte daraufhin im Mitteilungsblatt Bachgau-Bote seine Parteikameraden und beklagte sich über Abweichler aus den eigenen Reihen. So hätten ihm in einer internen Probeabstimmung zwei Parteifreunde aufgrund eigener Ambitionen auf das Amt des Dritten Bürgermeisters die Stimmen verweigert. Ausdrücklich bedankte er sich für Stimmen der Fraktion Freie Wähler/Frauenliste.[15]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Großostheim
Blasonierung: „Geteilt von Gold und Schwarz; oben ein halber, springender schwarzer Bock; unten drei zwei zu eins gestellte silberne Kleeblätter.“[18]
Wappenbegründung: Bis in das 18. Jahrhundert hieß Großostheim nur Ostheim. Erstmals im Jahr 1774 tauchte der Name Großostheim auf. Das am 17. Januar 1911 von Prinzregent Luitpold verliehene und seitdem geführte Wappen ist eine Kombination aus einem Ortssiegel des 17. Jahrhunderts, das nicht mehr vorhanden ist, und aus dem geminderten Familienwappen der Familie Schad, die sich Schad von Ostheim nannte. Sie ist 1581 ausgestorben. Die Familie lebte Jahrhunderte im Bachgau, zu dessen Zent die Gemeinde Ostheim gehörte. Die Kleeblätter entstammen dem Wappen der Familie Clebiz von Nalbach, einer anderen einflussreichen Familie im Bachgau, die aber ihre Hauptbesitztümer in Klein- und Großwallstadt hatte. Die Clebiz heirateten in die Familie der Schad ein, so dass es zu einer Kombination der beiden Wappen kam, die 1910 zum Ortswappen erhoben wurde.[19]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • FrankreichFrankreich Carbon-Blanc
  • FrankreichFrankreich Saulxures-sur-Moselotte
  • Belgien Hamoir
  • Griechenland Archea Olymbia

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul
Nöthig-Gut am Marktplatz (Bachgaumuseum)
Die Wendelinuskapelle, spätestens 1607 in jetziger Bauweise errichtet
  • Die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul birgt eine Beweinung Christi von Tilman Riemenschneider (1515), die mit dem Frühwerk in der Wallfahrtskirche Hessenthal ikonografisch und stilistisch verwandt ist.
  • Im Fachwerkhof Nöthig-Gut am Marktplatz, einem ehemaligen Lehenshof der Mainzer Dompröpste (1537–1629), sind das Bachgau-Museum und die Musikschule untergebracht. Die Exponate des Museums betreffen schwerpunktmäßig Handwerk und Landwirtschaft der Region im 19. Jahrhundert.[20]
  • Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert prägen den gesamten Ortskern rund um Marktplatz, Marktgasse und Kanzleistraße, Haarstraße und Breite Straße. Mit 148 denkmalgeschützten Häusern (Stand 2007) steht Großostheim insoweit an erster Stelle im Landkreis Aschaffenburg.
  • Von der im 19. Jahrhundert geschleiften Stadtbefestigung stehen noch der Spitze Turm (Gefängnisturm mit Verlies), der Stumpfe Turm (Pulverturm), der Hexenturm, in dem zwischen 1602 und 1603 elf Frauen dem im Kurfürstentum Mainz grassierenden Hexenwahn zum Opfer fielen und ein kleiner Rest der früher etwa zwei Kilometer langen Stadtmauer in der Grabenstraße.
  • Drei Kapellen gibt es in Großostheim. Von dem lokalen Hufschmied Peter Drippel wurde eine dem Schutzpatron dieses Handwerks, dem Heiligen Eligius, geweihte Kapelle 1517 errichtet. Das so genannte Frauhäuschen ist eine Marienkapelle (Ende 15. Jahrhundert). Wichtigstes Ausstattungsstück der Kreuzkapelle ist eine Kreuzigungsgruppe von Hans Backoffen, ein Spätwerk von 1513.[21]
  • Im Gemeindeteil Pflaumheim steht das älteste Rathaus im Bachgau. Der Fachwerkbau (1981 restauriert) stammt von 1548. Bei einem Verkehrsunfall 2015 wurde das Rathaus schwer beschädigt und ist seither zum Teil eingestürzt.[22]
  • Einen stilistisch ähnlichen Rathausbau von 1584 weist der Gemeindeteil Wenigumstadt auf.
  • Großostheim liegt am Einhardsweg. Dieser 77 km lange Fernwander- und Fahrradweg folgt den Spuren des Biographen Karls des Großen auf einer Strecke von Bad König nach Hanau.
  • 36 Bildstöcke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stehen an den Wander- und Fahrradwegen der unmittelbaren Umgebung.
  • In Großostheim wurde in den Jahren 1988 bis 1992 die Fernsehserie Mit Leib und Seele gedreht.[23] Der Ort hieß im Film „Eberfeld“.
  • Im Süden Großostheims im "Büschchen" befindet sich der erloschene Farenberg-Vulkan[24]. An dessen Rand bildete sich Eisenerz, das bis 1857 in der Grube Treue abgebaut wurde[25]. Auch wurde dort Gestein im Tagebau abgebaut, die Transporte führten zur Ausbildung des benachbarten geschützten Landschaftsbestandteils Steinhauershohle. Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald hat anstelle der ursprünglich vorgesehenen Zuschüttung einen Teil freigelegt und beschildert[26].

Baudenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemalige Europäische Zentrale von Nintendo (Heute: Logwin)

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 85, im produzierenden Gewerbe 2427 und im Bereich Handel und Verkehr 1067 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 910 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 5627. Im verarbeitenden Gewerbe gab es neun Betriebe, im Bauhauptgewerbe 14 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 84 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2656 ha. Davon waren 2428 ha Ackerfläche und 193 ha Dauergrünfläche. Hier befinden sich eine Brauerei und mehrere Weinbaubetriebe, die insgesamt 34 Hektar Anbaufläche bearbeiten.

Bekannteste Firma war die europäische Zentrale der Nintendo Co., Ltd. Mitte 2014 wurde die Schließung dieses Standorts verkündet. Von den ehemals 430 Arbeitsplätzen sind ca. 130 weggefallen, der Rest wurde nach Frankfurt verlagert.[27] Auch Salomon Foodworld, ein Hersteller von FingerFood, Burgern und Schnitzeln für den Foodservice-Bereich, ist in Großostheim ansässig; außerdem die deutsche Niederlassung von Owen Mumford. Seit 2010 vertreibt das E-Bike Café deutschlandweit Elektroräder und Elektroroller. In Großostheim befindet sich die Eder & Heylands Brauerei, die 2009 einen Bierabsatz von ca. 300.000 Hektolitern aufwies.[28] Bekannteste und umsatzstärkste Biermarke ist das Schlappeseppel.

Im März 2013 wurde die Energiegenossenschaft BürgerEnergie Bachgau eG gegründet, um die Energiewende im Bachgau voranzubringen. Ziel der Genossenschaft ist die nachhaltige Gewinnung von Energie in der Region mittels Erneuerbarer Energien sowie deren Verteilung und Vertrieb vor Ort.[29] Im September 2020 hatte die Genossenschaft nach eigenen Angaben sieben Projekte realisiert, darunter vier Photovoltaikanlagen und zwei Blockheizkraftwerke.[30]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großostheim liegt an den Bundesstraßen 469 und 26 in der Nähe der Bundesautobahn 3. Im Ortsteil Ringheim liegt ein Verkehrslandeplatz, der Flugplatz Aschaffenburg; in 47 km Entfernung liegt der Flughafen Frankfurt.

Im ÖPNV wird Großostheim von mehreren Buslinien bedient.

  • Linie 53: Aschaffenburg – Großostheim – Ringheim – Schaafheim – Babenhausen
  • Linie 54: Aschaffenburg – Großostheim – Pflaumheim – Wenigumstadt – Mosbach – Radheim – Schaafheim – Babenhausen
  • Linie 55: Aschaffenburg – Großostheim – Pflaumheim – Mömlingen – Obernburg
  • Linie 56: Großostheim – Niedernberg – Sulzbach
  • Linie 57: Großostheim – Stockstadt – Zellhausen (bis 3. August 2018)[31]

Großostheim war durch die Bahnstrecke Aschaffenburg–Höchst (Odenwald) mit dem Bahnhof Großostheim an den SPNV angebunden.

Seit Stilllegung der Strecke ist der nächstgelegene Bahnhof Aschaffenburg Süd an der Bahnstrecke Aschaffenburg–Miltenberg.In Aschaffenburg besteht über die Bahnstrecken Frankfurt Süd–Aschaffenburg und Würzburg–Aschaffenburg Anschluss nach Frankfurt und Würzburg, über die Rhein-Main-Bahn nach Darmstadt, Mainz und Wiesbaden sowie über die Maintalbahn nach Miltenberg, in Babenhausen wird neben der Rhein-Main-Bahn, die Odenwaldbahn von Eberbach über Groß-Umstadt Wiebelsbach nach Hanau und Frankfurt erreicht.

Zudem gibt es aufgrund der insbesondere im Berufsverkehr stark angespannten Verkehrslage nach Aschaffenburg Bestrebungen in Großostheim und Aschaffenburg, die 1974 im Personenverkehr stillgelegte Bachgaubahn bis Großostheim zu reaktivieren.[32]

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2016 wurde Großostheim mit einem Zubringerbus, der Linie 57, an die ebenfalls neugeschaffene Linie 58 von Aschaffenburg nach Rodgau, über Zellhausen an das S-Bahnnetz Frankfurt-Rhein-Main angeschlossen. Mit großer politischer Einigkeit wurde diese, verkehrsverbund- und bundeslandübergreifend für drei Jahre zur Probe eingeführt.[33] Im Juli 2018 wurde jedoch bereits das Aus für die Linie 57 und die Einstellung zum Ende der hessischen Sommerferien verkündet. Begründet wurde dieser Schritt mit der mangelnden Wirtschaftlichkeit, insbesondere aufgrund der anteiligen Streckensperrung in Stockstadt/Main.[31][34]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ort gibt es mehrere Kindergärten, Grund- und Mittelschulen, sowie seit 2012 eine Realschule.[35] Die Volkshochschule Aschaffenburg bietet regelmäßig Kurse an, zwei Musikschulen runden das Bildungsangebot ab.

Söhne und Töchter Großostheims[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Otto Becker (* 1958), Springreiter
  • Georg Hock (1875–1936), Archäologe und Denkmalpfleger
  • Heinrich Hock (1887–1971), Chemiker
  • Gabriel Ritter von Morhart (1840–nach 1920), Jurist, unter anderem Bezirksamtmann in Neustadt an der Aisch, Regierungsrat der Pfalz und Senatspräsident[36]
  • Noemi Ristau (* 1991), Skirennläuferin
  • Rudolf Schüßler (* 1960), Philosoph
  • Jakob von Tullian (vermutlich 1672–1729), Adeliger und hoher Verwaltungsbeamter der weltlichen Regierung im Hochstift Worms
  • Werner Williams (* 1946), Altgermanist

Kurioses[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da sich die Birnensorte Gute Graue, im 18. Jahrhundert als Beurre gris aus Frankreich eingeführt, als robuste, krankheitsresistente Tafelbirne erwies, standen viele Bäume auf den Großostheimer Feldern. Sie wurde in der Hauptsache zu Dörrobst verarbeitet und bereicherte im Winter den Speiseplan. Die Großostheimer müssen, ebenso wie die Bewohner von Kleinostheim (15 km entfernt am Main gelegen), von der Guten Grauen so überzeugt gewesen sein, dass ihnen die Nachbarorte den Spitznamen „Aisdemir Grohbirn“ gaben. Die Kleinostheimer, in deren Dialekt es „Goubern“ sind, feiern heute alljährlich im Sommer ihr Groubern-Grobirn-Fest.[37]

Durch seinen Status als ehemaliger Sitz der Nintendo of Europe GmbH wird der Ort in einigen Videospielen erwähnt: In der deutschen Version von Secret of Evermore heißt der Heimatort des Protagonisten Großostheim und in Paper Mario: Die Legende vom Äonentor entschied sich der deutsche Übersetzer für ein Wortspiel: Ein kalter, verschneiter Ort trägt den Namen Großfrostheim. Auch in einer der frühen Versionen von SimCity taucht Großostheim auf.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Hartmann: 1200 Jahre Großostheim. Großostheim 1999.
  • Frank Schmelz: Lineare anthropogene Gehölz- und Saumstrukturen im Bachgau (Gmde. Großostheim, Lkrs. Aschaffenburg). Gießen 2001.
  • Ewald Lang und Karlheinz Ostheimer: Aisdmerisch Gebabbel. Anekdoten, Geschichten, Gedichte und 1000 Wörter in Großostheimer Mundart. Großostheim 1987.
  • Eva Stauch: Wenigumstadt: Ein Bestattungsplatz der Völkerwanderungszeit und des frühen Mittelalters im nördlichen Odenwaldvorland. Bonn 2004.
  • Lothar Rollmann: Pflaumheim im 20. Jahrhundert. Hrsg. v. Geschichtsverein Pflaumheim. Pflaumheim 2010.
  • Dorothee Klinksiek: Chronik des Marktes Großostheim 1803–1978. Neustadt a. d. Aisch 1994

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Großostheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Markt Großostheim
  • Geschichtsportal Bayerischer Untermain
  • Großostheim während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, Dokumentation
  • Ehem. jüdische Gemeinde in Großostheim
  • Großostheim: Amtliche Statistik des LfStat

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Einwohnerzahl gestiegen, Artikel im Main Echo (Stand:1. Januar 2019)
  3. Markt Großostheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  4. Gemeinde Großostheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  5. a b Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 90 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 736.
  7. | Landkreis Aschaffenburg: Zahlen, Daten, Fakten. Abgerufen am 14. Februar 2018.
  8. großostheim.de Haushaltssatzung 2018 als PDF, S.7 Statistische Angaben
  9. a b Bernd Hilla: Ringheim schrumpft, der Hauptort wächst. Statistik: Zahlen des vergangenen Jahres aus dem Markt Großostheim - Insgesamt 16.554 Einwohner. In: Main-Echo. Main-Netz Media GmbH, Aschaffenburg, 26. Februar 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  10. Sturmtief Fabienne bringt am 23. September 2018 Sturm und Regen. Deutscher Wetterdienst, Offenbach am Main, 24. September 2018, abgerufen am 8. März 2022.
  11. Ausnahmezustand in der Region. Sturmtief: Heftige Schäden, leblose Frau, schwerverletzter Junge. In: op-online.de. Pressehaus Bintz-Verlag GmbH & Co. KG, Offenbach am Main, 24. September 2018, abgerufen am 8. März 2022.
  12. Ergebnisse. Abgerufen am 21. November 2020.
  13. Wahlergebnis 2014. Abgerufen am 21. November 2020.
  14. Ratsinformation. Gemeinde Großostheim, abgerufen am 7. August 2020.
  15. a b Großostheim: Abweichler in der CSU? In: Main-Echo. 19. Mai 2014. Abgerufen am 12. Juli 2014.
  16. Großostheim: Wunden auf allen Seiten. In: Main-Netz, 8. Mai 2014. Abgerufen am 13. Mai 2014.
  17. Horst Müller verlässt SPD-Fraktion. Politik: Zerwürfnis nach Bürgermeisterwahl. In: Main-Netz, 13. Mai 2014. Abgerufen am 13. Mai 2014.
  18. Eintrag zum Wappen von Großostheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  19. Was bedeuten die Kleeblätter. In: Wolfgang Hartmann: 1200 Jahre Großostheim. Großostheim 1999.
  20. http://bachgaumuseum.de/
  21. Ewald Lang: 500 Jahre Kreuzkapelle Großostheim. In: Der Odenwald. Zeitschrift des Breuberg-Bundes. 62. Jahrgang, Heft 2, Juni 2015, ISSN 0029-8360, S. 59–70.
  22. polizei.bayern.de. Abgerufen am 15. April 2015.
  23. https://www.krfrm.de/projekte/museen-und-sonderausstellungen/veranstaltungen/die-fernsehserie-mit-leib-und-seele
  24. Jochen Babist, Volker Lorenz: "Entstehung des Farenberg-Vulkans", Hinweisschilder vor Ort
  25. Jochen Babist, Joachim Lorenz, Eisenerzbergbau "Grube Treue", Hinweisschild vor Ort
  26. "Geopunkt auf dem Großostheimer Farenberg", Main-Echo, 19. Mai 2016, https://www.main-echo.de/regional/stadt-kreis-aschaffenburg/geopunkt-auf-dem-grossostheimer-farenberg-art-4101782
  27. „Nintendo in Großostheim. Krisengespräch ohne Konzern-Vertreter“. In: Bayerischer Rundfunk. Archiviert vom Original am 29. Januar 2015; abgerufen am 4. Dezember 2015.
  28. Hintergrund: Das neue Lager der Eder- und Heylands-Brauerei. In: Main-Echo, 13. April 2010. Abgerufen am 18. Oktober 2013.
  29. Energiegenossenschaft im Bachgau gegründet. In: Bachgau-Bote. 10/2013.
  30. Abgeschlossene Projekte. Internetseite der BürgerEnergie Bachgau. Abgerufen am 24. September 2020.
  31. a b Änderungen im Busverkehr: Erfolglose Linie 57 wird eingestellt in: Offenbacher Post vom 17. Juni 2018, abgerufen am 3. August 2018
  32. Breites Bündnis für die Bachgau-Bahn In: Main Echo vom 24. März 2011, zuletzt abgerufen am 12. Juli 2011.
  33. Erstmals Busverbindung ins Oberzentrum Aschaffenburg In: Offenbach-Post vom 18. Oktober 2016, abgerufen am 3. August 2018
  34. Stockstadt: Ortsdurchfahrt bis Herbst 2018 voll gesperrt In: Main-Echo vom 24. Mai 2017, abgerufen am 3. August 2018
  35. mein-journal.de. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 6. Oktober 2012; abgerufen am 15. April 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mein-journal.de
  36. Joachim Lilla in: Bayerische Landesbibliothek: Verwaltungshandbuch.
  37. Primasonntag 11. November 2012